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Recycling á la Buddha

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Wir sind total im Buddha-Fieber. Stehender Buddha, sitzender Buddha, liegender Buddha, laufender Buddha… alles gesehen. Und dafür mussten wir nicht mal durch halb Asien reisen. Eine Tour durch Bangkoks Tempel reichte vollkommen aus.

Neben den Buddhas konnten wir bei unseren Besichtigungen noch viel mehr entdecken. So ist Wat Arun (Wat = Tempel) ein Beleg dafür, dass die Thailänder schon vor hunderten von Jahren einen Sinn für stilvolles Recycling hatten. Alle Bauten der Anlage wurden mit einem Mosaik aus Muscheln und chinesischem Porzellan verziert. Beides war damals nichts wert, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur Ballast für die Thais. Denn ihre Handelsschiffe, die Seide aus China einfuhren, waren für die Überfahrt viel zu leicht. Eine kostengünstige Lösung musste her. So wurden die Schiffe zusätzlich mit chinesischem Porzellan und Steinfiguren beladen. Beides gab es sowieso im Überfluss. Da auf der Gegenstrecke Reis transportiert wurde, blieben die „Schwergewichte“ in Thailand.

Es ist wirklich sehr beeindruckend auf welche kreative Weise das Porzellan im Wat Arun eine neue Bestimmung gefunden hat. So zeigte sich für uns auf den ersten Blick ein buntes Blumenmuster. Bei genauem Hinschauen entpuppten sich die Blüten aber als zersplitterter Teller.

Am selben Tag besichtigten wir auch Wat Pho, der dank seines riesigen liegenden Buddhas weltweit bekannt ist. Außerdem statteten wir dem Königspalast einen Besuch ab. Treffen konnten wir den Blaublütler dort aber nicht, denn der Thailändische König ist bereits über 80 Jahre alt und wohnt derzeit mit seiner Frau im Krankenhaus.

In der Palastanlage fanden wir wieder jede Menge chinesische Steinfiguren. Aber auch von anderen Kulturen ließen sich die Könige beim Bau der Gebäude beeinflussen. So war eine Halle die exakte Nachbildung des berühmten „Angkor Wat“ aus Kambodscha. Und ein Stück Europa entdeckten wir ebenfalls. Der König war wohl bei einem Besuch in London von den Straßenlaternen und den Royal Guards begeistert. Typisch asiatische Mentalität wurde beides kurzerhand kopiert und ist jetzt im fernen Bangkok zu finden.

Krönender Abschluss unserer kulturellen Entdeckungstour durch Bangkok war eine Führung im Nationalmuseum. Dort wurden uns zweieinhalb Stunden lang Geschichten rund um das Leben Buddhas und die buddhistische Götterwelt erzählt. Dabei konnten gleich einige persönliche Irrtümer meinerseits richtiggestellt werden. Ich weiß jetzt also:

Buddha hat keinen Dutt. Der Knubbel auf seinem Kopf ist eine Erweiterung des Gehirns, nachdem er die Erleuchtung erlangt hatte.

Es gibt nur einen dünnen Buddha. Der freundlich lachende Dicke, der bei uns in den Deko-Läden verkauft wird, ist kein Buddha sondern ein Mönch.

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