Читать книгу Herrin der Finsternis - Kevin Rombold - Страница 14

Kapitel 11

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Ashara wandte ihren Blick von dem brennenden Gebäude ab. Es musste vor kurzem jemand hier gewesen sein. Die Koffer auf der Terrasse waren ein deutliches Zeichen dafür. Doch wo waren die Bewohner des Hauses? Wohin waren sie so überstürzt gegangen, dass es nicht einmal zum Auspacken gereicht hatte? Doch sie fühlte, dass sie hier richtig waren. Mina hatte sie hier her geschickt. Doch wo sollten sie nun mit der Suche beginnen? Die Farm hatte keinen Hinweis auf das Versteck des ersten Amuletts gegeben. Sie war frustriert. „Na das war ja wohl nichts. Ich hätte dir gleich sagen können, das du hier nicht fündig wirst.“ Mit einem abfälligen Blick würdigte sie die dunkle Gestalt hinter ihr. Ein arrogantes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Von allen ihrer Untergebenen war er der Einzige, der es ungestraft wagen durfte, mit ihr so zu sprechen. Er war der Einzige von diesen Versagern, den sie wirklich ernst nehmen konnte. „Hast du etwa einen besseren Vorschlag, Cero? Wieso warst du dir denn so sicher?“ „Das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock.“ Ashara versuchte den Ärger, der in ihr aufkeimte zu unterdrücken. Cero wusste was er tat. Auch wenn er ein Arrogantes Arschloch war. „Wieso?“ „Das Farm Haus ist gerade mal fünfzig Jahre alt. Das Amulett ist aber vor mehr als zweitausend Jahren versteckt worden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass sich das Amulett im Haus befindet. Wahrscheinlich wussten die Bewohner des Hauses nicht einmal von der Existenz eines Tempels in ihrer Nähe.“ Ashara verlor langsam die Geduld. „Und wo finden wir deiner Meinung nach den Tempel und das Amulett?“ „Ich würde den Tempel eher auf dem Berg vermuten. Dieser existiert bereits seit Jahrtausenden. Wenn ich ein Versteck suchen würde, dann wäre das meine erste Wahl, da ich sicher sein könnte, dass der Berg auch noch zweitausend Jahre später existiert.“ Diese Tatsache leuchtete Ashara ein. Doch wieso spürte sie hier eine so starke Präsenz? Doch damit würde sie sich später beschäftigen. „Also besuchen wir mal den Berg.“ Doch in diesem Moment erspähte sie etwas in der Ferne. Es war Metall, das im Licht der Sonne funkelte. „Was ist das?“ Ceros Blick folgte Asharas Finger. Sein Blick war der schärfste von allen. „Es ist ein Geländewagen. Mit zwei Insassen. Beide weiblich.“ Ashara überlegte. Bestimmt waren es die Bewohner der Farm. Sie mussten das Feuer schon von weitem gesehen haben. „Sie flüchten. Soll ich ihnen folgen?“ „Hast du Einzelheiten erkennen können?“ Cero schüttelte den Kopf. „Allerdings müssen sie aus der Richtung gekommen sein, in welcher der Berg liegt. Bestimmt waren sie dort. Eine der Frauen schien etwas um den Hals zu tragen. Ich konnte jedoch nicht erkennen was es genau war, da sie es unter ihrem Top verborgen hielt.“ „Dann haben wir ein neues Ziel. Mardock, Avingard, kommt endlich raus. Wir brechen auf.“ Zwei in schwarz gekleidete Personen traten aus dem brennenden Haus. Mardock, mit seinen von Gel völlig verklebten Haaren schaute ziemlich betrübt. Aber als er Ashara sah, hellte sich seine Miene auf. „Was immer ihr wünscht.“ Mit einem missbilligenden Blick auf Cero trat er von der Terrasse und hielt auf den Wagen zu, der vor dem Haus parkte. Auch Avingard, dessen Gesicht völlig von der Schwarzen Kapuze bedeckt war folgte. Ohne ein Wort zu sprechen setzte er sich auf die Rückbank zu Mardock. Ashara und Cero nahmen auf den beiden vorderen Sitzen Platz. Ashara startete den Motor und machte sich daran, den Flüchtenden zu folgen.

„Wo müssen wir denn als nächstes hin, Monique?“ Alexa kramte in ihrer Tasche nach ihrem Reisepass. Der Flughafen war um diese Uhrzeit, wie zu erwarten war, fast leer. Es schien sich niemand um sie und Monique zu kümmern. Doch seit dem Ereignis auf der Farm, wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie verfolgt wurden. Endlich fand sie ihn. Sie gab ihn Monique. „Zuerst fliegen wir nach London. Dort werden wir alles finden, was wir für unsere weitere Reise brauchen werden. Und wir können herausfinden, wo wir zu suchen haben.“ „Und was ist mit den Vampiren? Sie werden uns verfolgen.“ „Wenn sie uns zu nahe kommen, werden sie ihr blaues Wunder erleben.“

Hastig schob Monique die Reisepässe über den Tresen des Flughafenschalters. „Zwei Tickets erster Klasse nach London bitte für den nächst möglichen Flug.“ Die Bedienung hinter dem Tresen lächelte freundlich, während sie die Daten in eine Tastatur eingab. „Der nächste Flug geht in zehn Minuten. Es sind gerade noch zwei Plätze frei, sie müssen sich aber beeilen Das einchecken ist nur noch die nächsten fünf Minuten möglich.“ „Danke.“ Damit nahm Monique die Tickets entgegen und beeilte sich mit Alexa das Gate noch rechtzeitig zu erreichen. Sie hatten nicht viel Gepäck dabei, daher ließ man sie schnell durch die Kontrollen und schon vier Minuten, nachdem sie die Tickets gekauft hatten saßen sie im Flugzeug. Alexa und Monique suchten schnell ihre Sitze und nahmen Platz.

Alexa sah traurig aus dem Fenster. Es schmerzte sie doch mehr, Australien nun zu verlassen, als sie gedacht hatte. Sie war sich sicher, dass sie nie wieder zurückkehren würde. Doch sie würde die Farm ihrer Adoptiveltern doch vermissen. Immerhin hatte sie dort den Großteil ihres Lebens verbracht. Wenigstens war sie nicht allein. Endlich hatte sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllt. Sie hatte eine Schwester. Zusammen würden sie diese schwere Zeit durchstehen. Immer wieder drehte sie das Amulett in ihrer Hand hin und her. Es hatte die Form von Feuer und schillerte in allen möglichen Rot- Orange- und Gelbtönen. Für Alexa war das Ganze noch immer wie ein Traum. Erst das Treffen mit Monique im Flugzeug, wo sie sich gleich auf Anhieb gut miteinander verstanden hatten. Dann war da noch die Sache, dass Monique Bella offensichtlich wahrnehmen konnte, wenn auch nicht auf konventionelle Art und Weise, doch das tat nichts zur Sache. Wichtig war, dass sie Bella für real hielt. Und schließlich die Ereignisse der letzten Stunden. Der Fund der Höhle, das Amulett und schließlich die Geburtsurkunde. Es war viel Geschehen. Doch was Alexa am meisten beunruhigte war, dass sie nicht wusste, was noch auf Monique und sie zukommen würde. Würden sie die restlichen Krieger schnell finden, oder würde die Dunkle Seite sie zu fassen bekommen und zu einer von ihnen machen? Würde sie ihrer Verantwortung gerecht werden, können oder würde sie kläglich scheitern? All diese Fragen beschäftigten Alexa, als das Flugzeug abhob und dem Himmel entgegen schwebte. Plötzlich spürte sie eine Hand auf der Schulter. Erschrocken blickte sie sich um, bis sie merkte, dass es Moniques Hand gewesen war. „Mach dir keine Sorgen, Alexa. Du wirst deinen Weg gehen. Wenn die Zeit gekommen ist, wirst du deine Bestimmung erfüllen.“ Alexa sah Monique tief in die Augen. Es war unglaublich. Aber Moniques Worte und ihr fester Blick konnten die Zweifel in Alexa niederringen und gaben ihr neuen Mut. Sie begann zu lächeln. „Ja. Du hast Recht. Jetzt, da wir uns gefunden haben, kann uns niemand etwas anhaben.“ Doch die Ungewissheit über ihre Zukunft nagte weiter an Alexas Gedanken. Zum Glück wusste sie Monique an ihrer Seite und auch Bella begleitete sie weiterhin. Sie hatte direkt unter den Sitzen Platz genommen und sich zusammengerollt. Und obwohl Alexa nicht mehr hören konnte, was sie sagte, konnte sie dennoch die Aufregung und Besorgnis ihrer Begleiterin spüren. Doch je weiter sie sich von Australien entfernten, desto geringer wurden Alexas Ängste. Je höher die Maschine stieg, desto neugieriger wurde sie auf das, was sie in London erwarten würde. Doch nun fühlte sie, wie Müdigkeit sie überkam. Ihre Lieder sanken immer tiefer und schließlich fiel Alexa in einen erschöpften Schlaf.

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