Читать книгу Der Tod kann mich mal! - Kira Brück - Страница 17
Wartet ein Patient auf ein Spenderorgan, muss er unter Umständen viele Monate im Krankenhaus liegen. Wie gehen die Familien damit um?
ОглавлениеEine lebensbedrohliche Krankheit ist für alle Familienmitglieder enorm belastend. Auch deshalb, weil Herztransplantationen in Deutschland in nur vier Zentren durchgeführt werden. Wenn die nächste Klinik ein paar hundert Kilometer entfernt ist und die Familie einen Bauernhof in Niederbayern zu bewirtschaften hat – um mal ein Beispiel zu nennen –, kommen existenzielle Ängste hoch. Heute ist es selbstverständlich, dass immer ein Elternteil beim kranken Kind ist. Für kürzere stationäre Aufenthalte haben wir zum Glück die Möglichkeit, die Mutter oder den Vater im Zimmer des Kindes übernachten zu lassen. Ich empfehle den Familien bei längeren Aufenthalten, ins Ronald-McDonald-Haus zu gehen. Dort werden sie von den enormen emotionalen Belastungen auch mal abgelenkt, bekommen ein großes Frühstück serviert und können sich mit anderen Eltern austauschen. Bleiben die Eltern hingegen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche auf der Station, drehen sie irgendwann durch; dann sind die Nerven am Ende. So sind sie weder ihrem Kind noch uns Ärzten eine Hilfe. Jeder muss mal auftanken.