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»Man sollte Respekt vor dem Leben haben.«

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Interview mit Professor Heinrich Netz, Spezialist für Herztransplantationen bei Babys, Kindern und Jugendlichen

»It’s the heart that really matters in the end.«

Songtext aus Little wonders von Rob Thomas

Die meisten spüren ihr Herz zum ersten Mal richtig, wenn sie verliebt sind. Dann pocht es wie wild, sobald man auch nur an den tollsten Menschen der Welt denkt. Ansonsten pumpt das Herz zuverlässig Blut durch unseren Körper; es tut seinen Dienst, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Und doch haben viele Menschen das Gefühl, dass das Herz ein besonderes Organ ist. ›Etwas liegt uns am Herzen‹. ›Jemand bricht uns das Herz‹. Solche Redewendungen kommen nicht von ungefähr. Wir denken, dass unsere Seele mit dem Herzen verknüpft ist. Umso schlimmer, wenn etwas mit ihm nicht stimmt. Celine (Kapitel 1) hat es erlebt. Sie kam mit einem Herzfehler auf die Welt und wird ihr Herz lebenslang nicht für selbstverständlich nehmen können, denn es wird schwach bleiben und immer wieder Operationen brauchen.

Bei manchen Patienten steht es um ihr Herz aber so schlecht, dass sie ein neues brauchen. Die weltweit erste Herztransplantation bei einem Menschen fand 1967 im südafrikanischen Kapstadt statt. Bei den ersten Operationen verstarben die Patienten allerdings kurze Zeit nach dem Eingriff. Erst seit den Achtzigerjahren werden Herzen mit mehr Erfolg und Routine transplantiert.

Professor Heinrich Netz hat im kalifornischen Loma Linda gelernt, wie man diesen komplizierten Eingriff bei Babys und Kindern durchführt. 1988 leitete er das erste Ärzteteam in Deutschland, das bei einem Neugeborenen ein Herz transplantierte. Heute praktiziert Heinrich Netz im Münchner Uniklinikum Großhadern. Im Jahr transplantiert er zwischen fünf und zehn Herzen bei Babys, Kindern und Jugendlichen. Insgesamt werden in Deutschland jährlich zwischen dreißig und fünfunddreißig Herzen bei jungen und sehr jungen Menschen transplantiert – das sind zehn Prozent aller Herztransplantationen.

Ich traf ihn zum Gespräch in seiner Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin des Münchner Uniklinikums Großhadern.

Der Tod kann mich mal!

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