Читать книгу Der Tod kann mich mal! - Kira Brück - Страница 20

Es ist bewundernswert, wenn man 18-Jährige sieht, die ganz bewusst Risiken eingehen. Sie reden nicht nur dumm daher, sie können genau einschätzen, dass sie jetzt mit Sorge und Angst in diese nächsten Monate gehen werden. Bei einer Patientin wäre es besser gewesen, wenn wir sie »high urgent« gelistet hätten; sie brauchte wirklich dringend ein neues Herz. Meine Empfehlung war also, dass sie bei uns in der Klinik bleibt und auf ihr Spenderherz wartet. Sie wollte aber unbedingt ihr Abitur machen. Ihr Leben stand auf der Kippe, es hätte jederzeit akut werden können. Am Ende ist aber alles gut ausgegangen.

Kompliziert wird es bei jungen Menschen, die ihren Sport über alles lieben. Da musste ich auch schon mal Wettkämpfe verbieten. Ich erläutere ihnen klipp und klar, wie es aussieht und dass sie ab einem gewissen Punkt volles Risiko gehen. Manche Patienten entscheiden aber für sich, dass sie den Sport trotzdem betreiben wollen, weil er ihnen so wichtig ist. Weil sie für Wettkämpfe aber meine Unterschrift brauchen, können sie nicht teilnehmen. Das sind auch für mich schwere Entscheidungen. Ich weiß ja, wie sehr das Herz – auch das neue – an Dingen hängt.