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rischen Vereins). Gleichzeitig üben Grup-pen auch einen gewissen Zwang aus. Es empfiehlt sich kaum, mitten in der Fan-kurve einen Torerfolg der anderen Mann-schaft zu bejubeln.
Zum Thema Gruppenzwang wurden schon zahlreiche Experimente durchge-führt. (Der gesellschaftspolitische Hin-tergrund zu diesen Untersuchungen war u.a. der Versuch, die Geschehnisse in Deutschland zur Zeit des Nationalsozi-alismus verstehen zu können, man den-ke z.B. an die Goebbels-Rede 1943 im Berliner Sportpalast.) So wurden z.B. Testgruppen zusammengestellt, die die Aufgabe hatten, die unten dargestellten Längen zu vergleichen:
Es handelt sich hierbei um eine bekann-te optische Täuschung. Normaler Weise sind die beiden Innenlinien exakt gleich lang, durch die Pfeile, die das eine Mal nach außen gehen und das andere Mal nach innen, wirkt die obere Figur kürzer als die untere. In diesem Fall wurde aber die obere Figur tatsächlich noch ein biss-chen gekürzt, so dass sie nicht nur kürzer erscheint, sondern auch wirklich kürzer ist. Es wurden Gruppen mit jeweils acht
Testpersonen zusammengestellt, die die-se Aufgabe gestellt bekamen. In der Re-gel wurden die Schätzungen richtig abge-geben.
Nun wurden andere Testgruppen zusam-mengestellt, die allerdings aus nur einer wirklichen Testperson und sieben Stroh-männern bzw. –frauen bestanden. Diese Strohleute behaupteten nun, die untere Linie sei kürzer als die obere. Und siehe da: Die wirklichen Testpersonen schlos-sen sich zwar keineswegs immer, aber doch wesentlich häufiger als im ersten Fall (als die Strohleute richtig schätzten) der offensichtlich falschen Meinung an. Ein typischer Fall von Gruppenzwang.
Was ist eine Gruppe?
Nicht jede beliebige Ansammlung von Menschen ist eine Gruppe. Eine Gruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Men-schen, die sich gegenseitig beeinflussen und steuern und damit besondere zwi-schenmenschliche Beziehungen sowie einen inneren Zusammenhalt aufweisen.
Was macht eine Gruppe aus?
a) Sie hat ein Gruppenziel. Das kann z.B. gemeinsame Freizeitgestaltung, die Erreichung eines Schulabschlus-ses oder fünf Kilo in fünf Wochen ab-nehmen sein.
Bädermanagement - Grundlagen der Zusammenarbeit im Betrieb