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Wenn jemand in meiner Gegenwart niest, sage ich „Gesundheit!“ (Und manchmal fällt mir dabei die Reaktion eines Lehrers in dem von mir besuchten Gymnasiums ein. Er nieste, wie im Chor wünschte ihm die ganze Klasse: Gesundheit. Der Lehrer freilich explodierte, er verbitte sich dermaßen respektloses Verhalten. Warum? Ich vermute, weil wir auf einen menschlich-leiblichen Vorgang reagierten, den wir zu ignorieren hatten, wo es um eine Respektperson ging.) Ähnlich reagieren Menschen in anderen Ländern, wobei die Wünsche differieren. In der Türkei zum Beispiel wünscht man: ein langes Leben.

Und heute, in Coronavirus-Zeiten? Wenn meine Frau niest, beglückwünsche ich sie. Ich erinnere mich nämlich jedes Mal an eine Tabelle in meiner Tageszeitung, ganz zu Beginn des Auftretens von Coronavirus-Infektionen in Deutschland. Zweck dieser Tabelle war offensichtlich, bei Leserinnen und Lesern keine Panik aufkommen zu lassen, zu vermeiden, dass sie bei einem Schnupfen bereits befürchteten, von dem neuen, unbekannten Virus befallen zu sein – und deshalb die Arztpraxen zu überrennen. Diese Tabelle also hatte drei Spalten. Links waren Symptome aufgelistet (Fieber, Kopfschmerzen, Halskratzen usw.). Die beiden anderen Spalten waren mit „Coronavirus“ und „grippaler Infekt“ überschrieben. Hier wurde aufgeführt, ob ein Symptom bei einer Coronavirusinfektion einerseits und bei einer einfachen Erkältung andererseits „häufig“, „selten“ oder „nie“ auftritt. Und in der letzten Zeile hieß es: „Niesen“ sei bei der Erkältung „häufig“, bei der Coronavirusinfektion hingegen trete es „nie“ auf. NIE!


Trotz Corona

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