Читать книгу Trotz Corona - Klaus F. Geiger - Страница 7

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Ein kurzes Video im Smartphone meiner Frau. Etliche Branchen haben bereits ihre Geschäfte schließen müssen, aber noch nicht die Frisiersalons. Das Video zeigt eine Frau mit nach hinten geneigtem, frisch eingeseiftem Kopf. Dicht hinter ihr steht der Friseur, der sich an ihren Haaren zu schaffen macht. Die Frau spricht in ein Mikrophon, gehalten von einer Person, die nicht ins Bild kommt. Sie spricht in einem Ton der Verwunderung und der Anklage (zu ergänzen: an die da oben). Es sei befremdlich, dass Frisiersalons noch nicht geschlossen seien, obwohl sich da zwei Personen doch so nahe kämen. Sie spricht, bleibt ruhig sitzen, der Friseur massiert weiter.

Heißt das nicht, dass diese Frau das Gefühl hat, sie befinde sich möglicherweise in Gefahr (nämlich der Gefahr, angesteckt zu werden)? Sie zieht daraus aber nicht den Schluss, den naheliegenden Weg zu gehen, sich zu schützen, indem sie nämlich auf den Friseurbesuch verzichtet. Sie beharrt auf ihrer Routine (alle drei Wochen…). Und wenn diese Routine ihre Gesundheit schädigt, ist sie daran nicht schuld – sondern das sind die da oben, die es versäumt haben, ihr den Besuch zu verbieten.


Trotz Corona

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