Читать книгу Trotz Corona - Klaus F. Geiger - Страница 8

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Krisen bergen die Chance, dass ein Mensch an ihnen und in ihnen wächst. Bei Kindern können wir beobachten, dass dies in einem ganz wörtlichen Sinne stimmt: Sie liegen krank im Bett, und wenn sie nach einigen Tagen wieder aufstehen, merken wir erstaunt, dass sie gewachsen sind. Auch die Coronavirus-Pandemie ist eine Krise, in der Menschen wachsen. Dieses Wachstum geht allerdings in zwei Richtungen: Das Gute wächst und das Böse auch. Die Zeitung ist voll von Initiativen oft junger Menschen, die ihre Hilfe anbieten, zum Beispiel beim Einkauf für Ältere. In derselben Zeitung lesen wir aber auch, dass eine Atemschutzmaske – etwas, das zum Schutz und zur Rettung von Menschen dringend gebraucht wird – plötzlich nicht mehr für einen Preis im Cent-Bereich angeboten wird, sondern zu horrenden Wucherpreisen.

Er merkte, wie ihm das Schreiben gut tat. Endlich wieder handeln, selbstbestimmt handeln. Es war ein Ersatz für all die Tätigkeiten, die wegen der verordneten Kontaktbeschränkungen weggefallen waren. Und es war noch mehr: Gegengift gegen die Haltung, welche die Pandemie ihm und nicht nur ihm aufzwang, das Warten. Ein ängstliches Warten: Wird dieses große Es, dieses unsichtbare Es an uns vorübergehen? Ein Warten der leisen Hoffnung: Wird die Kurve der Neuinfektionen sich bald abflachen, vielleicht nach unten neigen? Als ob sich ändernde statistische Wahrscheinlichkeiten ihn sicher aus der Schusslinie nehmen würden.


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