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1985: 3. Schlagzeuger: Makoi Yee.

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Als Vorbereitung für sein Medizinstudium hatte sich Sebastian für zwei Jahre als Sanitätsunteroffizier verpflichtet. In dieser Zeit wartete er aber hauptsächlich den Fuhrpark der Heeresflieger. Um seinen Frust abzubauen, riss er oft nach Dienstschluss im Keller der Kaserne seinen Gitarrenverstärker auf. Folglich war er froh, als sein Studium begann. Eines Tages brachte er einen Kommilitonen mit zur Bandprobe nach Ratekau. Den hatte er angesprochen, weil auf seinem VW-Bus der Aufkleber einer Firma für Schlagzeugbecken klebte. Er hieß Makoi Yee und war Halbkoreaner.

Er schoss einen Haufen Fotos von uns in Andreas Petzolds Übungskeller. Das war, neben Trommeln, sein zweites Hobby. Und sogar auf den Schwarz-Weiß-Abzügen konnte man wunderbar erkennen, dass mir die wirksamen, nur in Amerika zugelassenen Medikamente gegen Akne mittlerweile ausgegangen waren. Erfreulicher als meine Haut war auf diesen Fotos unser neuer „Beatles-Bass“, den ich für nur 300 Mark für Martin erstanden hatte. Martin hatte sich anfangs noch geziert, dann aber Sebastians Drängen nachgegeben. Er war zu unserem Bassisten avanciert! Die tiefen Töne waren ihm vertraut, denn er hatte wie Sebastian im Schulorchester den Kontrabass gestrichen. Den allerersten E-Bass, den Martin und ich uns von „The Failure“, unserer anderen Schulband, probeweise ausliehen, stimmte er anfangs auch prompt wie einen Kontrabass, nämlich eine Oktave zu tief.

Aber zurück zur Bandprobe mit Fotograf als Gast. Als Andreas von einer Pinkelpause wiederkam, saß Makoi Yee an seinem Schlagzeug und jammte mit uns. Kurz darauf rief Andreas Sebastian an und fragte, ob wir ihn rauswerfen wollten. Sebastian druckste herum und beschwerte sich später, weswegen gerade er dieses Gespräch hatte führen müssen. Aber die Entscheidung stand fest. Makoi passte nicht nur vom Typ besser in unsere „Akademiker-Band“, er war einfach ein unglaublich guter Trommler!

„Straight“ und locker zugleich. Diese Qualität gibt es im Amateurbereich sehr selten. Andreas Petzold hieß bald darauf band-intern nur noch „Pete Petzold“. In Anlehnung an Pete Best, den Schlagzeuger der Beatles, der kurz vor ihrem Durchbruch rausgeflogen war. Nun waren auch wir für den ganz großen Erfolg aufgestellt und hatten in Makoi unseren „Ringo“ gefunden.


V.l.n.r.: Klaus, Martin, Makoi und Sebastian.

Kunst oder Kekse

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