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1.4.5 Digitale Ethnographie

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Für umfassende qualitative Analysen, die auch Netzwerkeffekte (etwa die Dynamik in potenziellen Echokammern, vgl. Sunstein 2001), situative (kontextuelle) Gegebenheiten oder andere Common Ground bildende und damit relevante Aspekte integrieren, sollten Online-Kommunikate in ihrer multimodalen Komplexität erfasst werden.

Elementarer Bestandteil von Online-Kommunikaten (Kommunikationselementen bzw. Kommunikationsbeiträgen, vgl. auch Jakobs 2011, Adamzik 22016) sind Informationen über deren Ursprungsort und deren Verbreitungshistorie, die Angaben zu den Urheber*innen ebenso mit einschließen wie Social-Media-Funktionen (etwa Reaktionen wie Likes, Teilen oder Kommentare).

Geleitet durch das Bestreben, sich ein umfassendes Bild von Praktiken in der Onlinekommunikation (und darüber hinaus) machen zu können, hat sich die sogenannte Digitale Ethnographie etabliert. Als online-ethnographische Daten versteht Androutsopoulos (2008:2) Angaben darüber,

 welche Motivation Personen haben, spezifische sprachliche Verwendungsweisen zu nutzen und was diese bedeuten;

 inwieweit sich Personen darüber bewusst sind, wie vielgestaltig die Online-Kommunikation ist und wie sie dies bewerten;

 welches Wissen sie über den Ursprung und die Verbreitung von sprachlichen Innovationen im Web haben sowie über

 die Verknüpfung zwischen den Interpretationen der Kommunikationsteilnehmer*innen und der Forscher*innen.

Es sind Informationen wie diese (und die oben genannten Kommunikatkonstituierenden), die sich nicht einfach von einem Bildschirm ablesen lassen, sondern über eine Methodenkombination erschlossen werden können, die Androutsopoulos „discourse-centred online ethnography“ (kurz: DCOE) nennt. Das bedeutet, dass die systematische Online-Beobachtung von spezifischen Webseiten (darunter fallen natürlich auch Soziale-Netzwerk-Seiten) in direktem Kontakt mit den sozialen Akteur*innen erfolgen sollte.

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