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Zu diesem Buch Vorwort zur zweiten Auflage
ОглавлениеSechs Jahre nach Erscheinen des Arbeitsbuches Internetlinguistik war es höchste Zeit, Aktualisierungen vorzunehmen. Das haben wir mit Freude getan, denn die Entwicklungen in diesem Feld, dem inzwischen auch der Name „Digitale Linguistik“ zugewiesen wird, sind so spannend wie eindrucksvoll.
Es hat sich in drei große Bereiche ausdifferenziert: die Sprachverwendung in internetbasierten Kommunikationsumgebungen, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und die Generierung von Datenkorpora. Alle Bereiche werfen auch ethische Fragen auf. Als übergeordnete Fragestellungen lassen sich festhalten: Wie nimmt die Internettechnologie Einfluss auf unsere Sprache, auf unsere Kommunikation, auf unser Interaktionsverhalten und damit auch auf unsere Kultur? Mit welchen Methoden können wir diese Prozesse untersuchen? Wie können die Daten dazu erhoben, archiviert und für andere zugänglich gemacht werden? (Marx 2019a).
Dies im Blick haben wir inhaltliche Anpassungen vorgenommen, diese orientierten sich am von der Erstauflage vorgegebenen Rahmen. Die Entwicklungen im Forschungsfeld haben wir auch dort zu berücksichtigen versucht, wo wir Literaturhinweise auf weiterführende Themen geben konnten. Durchaus bemerkenswert – das sei hier als Anekdote erwähnt – ist, dass wir in der Überzeugung, so ziemlich alle sprachlichen Belege ersetzen zu müssen, feststellten, dass die Beispiele zum Flughafen BER nicht an Aktualität verloren haben. Auch die Eigenschaften von Facebook haben in den letzten Jahren kaum noch Veränderungen erfahren. Das hat uns einerseits erstaunt und andererseits unseren Eindruck bestätigt, dass hier mehr und mehr ein Archiv für soziale Prozesse entsteht.
Die „Familie“ der Internetlinguistik-Bücher hat 2019 sowohl mit den bei Winter erschienenen Literaturhinweisen zur Linguistik als auch mit dem ebenfalls bei Narr erschienenen „Starter“ Zuwachs bekommen. Das wirkt auch auf die vorliegende 2. Auflage zurück. Im Grunde können wir das Bild der Geschwisterkinder wieder bemühen, die sich gegenseitig beeinflussen. Auch die „Großen“ übernehmen das, was sich bewährt, von den „Kleinen“. Das wird im vorliegenden Buch besonders im Kapitel 1 und im Kapitel 5 sichtbar. Wir danken bei dieser Gelegenheit unserem Lektor, Tillmann Bub, sehr herzlich für die Unterstützung bei der Umsetzung und die so wunderbare Zusammenarbeit. Fiona Makulik hat uns beim Erstellen der Druckvorlage geholfen, auch ihr danken wir herzlich.
A propos bewährt: Für hilfreiche Hinweise in den Rezensionen und die vielen anderen wertvollen Rückmeldungen, die uns in allen möglichen Formaten erreichten, danken wir unseren Kolleg*innen und Studierenden, unseren Leser*innen herzlich. Aus unserer Sicht hat das Buch die Tür zu einem Raum geöffnet, in dem seither viele inspirierende Begegnungen stattgefunden haben. Wir sind dafür sehr dankbar. Möge das weiter der Fall sein, möge der Forschungsgegenstand weiterhin viele beflügeln und die Vernetzung der Forschenden bewirken.
Greifswald und Graz, im Juni 2020 Konstanze Marx, Georg Weidacher