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1.4.5.1 Online-Beobachtung

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Wir wenden uns hier zunächst der Online-Beobachtung zu, deren Vorteile natürlich nicht von der Hand zu weisen sind. Forscher*innen können im Web schließlich unbemerkt mitlesen. Dabei beeinflussen sie die laufende Interaktionssituation nicht. Das Labovsche Beobachter-Paradoxon spielt – wie oben bereits erwähnt – keine Rolle.

Zu bedenken ist jedoch, dass die Kommunikation in einem (semi-)öffentlichen Raum, wie dem World Wide Web, für ein Publikum entsteht, dessen Konstitution ungewiss ist. So ist schlicht nicht festlegbar, wer und wie viele Menschen die Interaktion mitverfolgen, ohne sich je aktiv zu beteiligen. Darüber hinaus ist Kommunikation insbesondere auf Sozialen-Netzwerk-Seiten darauf ausgelegt, anschlussfähig zu sein.

Dass die Interagierenden die Beobachtungssituation mitdenken und/oder ihre Beiträge so formulieren, dass sie in der täglich produzierten Textmasse sichtbar werden, ist also durchaus denkbar und relativiert die Freude darüber, dass das Beobachter-Paradoxon wahrscheinlich nicht greift. Andererseits wird damit sichtbar, wie Menschen unter bestimmten Bedingungen digital kommunizieren und so ist die Kommunikation auch beschreibbar. Vermutlich haben wir zudem einen Effekt, der auch bei Datenerhebungen mit Kamera-Aufnahmen eintritt – Gewöhnung an die Kommunikationssituation und mehr und mehr zunehmendes Zulassen von Alltagsinteraktion.

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