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— Sozialisation

Der eigentliche Beginn meiner Sozialisation fand in der katholischen Jugendbewegung jener Zeit statt. Durch Ferienlager lernte ich, in Gemeinschaft zu leben, mit anderen zu wandern und zu spielen und gemeinsam um ein Lagerfeuer zu sitzen. Ich wurde zum Leiter einer Gruppe ausgebildet. In der Jugendbewegung wurde mir die Gruppe der Ältesten anvertraut. Mit etwa 17 Jahren fing ich also an, mich um 14-jährige Jugendliche zu kümmern. Meine anfängliche Ungeschicklichkeit war eher mangelndes Selbstvertrauen. Das änderte sich, als es mir als einem der ersten Leiter gelang, mit meiner Gruppe eine Seilbrücke zu bauen. Als Orientierungsläufer war ich ganz passabel, Geräteturnen aber war mir ein Schreck. Durch die Jugendbewegung fand ich jene zwei oder drei Freunde, die damals für mich entscheidend waren. Wichtig war ein Lager, das mich ins Bergsteigen und Klettern einführte und während dem ich meinen höchsten Berg bestieg. Leichteres Klettern und mittleres Bergsteigen haben mich in der Folge immer angezogen.

Während der Sommerferien arbeitete ich einmal an einem Fliessband. Ich nahm mir vor, während der Arbeit, die mich geistig nicht forderte, in Gedanken das Lager für meine Gruppe vorzubereiten. Das war aber nicht möglich, sobald ich etwas überlegte, liefen die automatisierten Bewegungen falsch. Dies wiederum führte zu Protesten der Frauen, deren Lohn von der Geschwindigkeit des Bandes abhing. Und am Abend war ich trotzdem ausgelaugt und konnte weder ein Buch lesen noch kreativ denken. So habe ich begriffen, dass es Arbeiten gibt, die dem Menschen die Würde rauben und es für die Frauen am Band nicht viel anderes gab als Schlager, Fernsehen und Sex.

der verstellte Ursprung

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