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Kapitel 7

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Kapitel 7

Die Simulation war beendet. Nicole saß in ihrem klammen Fluganzug im Simulator und war völlig außer Atem. Ihr Rücken war so krumm wie der Buckel einer Katze. Der Blick leer. Aber das Gesicht sprach Bände. Sie war enttäuscht, weniger, weil sie diesen verdammten Generator diesmal nicht erreicht hatte, sondern vielmehr, weil sie schon wieder versagt hatte. Wie oft nun schon? Sie hatte nicht mitgezählt. Es war auch so frustrierend genug. Dutzende Male versuchte sie es schon, immer wurde sie abgeschossen.

Wütend schlug sie sich auf die Schenkel, dass es trotz des Stoffes laut klatschte und ihr sogar die Haut etwas schmerzte. Verdammt, warum kam sie nicht durch? Sie war auf sich selbst wütend, nur auf sich selbst, auf niemanden sonst. Sie war überzeugt gewesen es zu schaffen. „Es ist doch nur eine Simulation“, hatte sie noch vor dem ersten Versuch getönt. Ganz selbstbewusst, fast schon verächtlich war sie in das Cockpit geklettert. Und nun saß sie hier drinnen, war total niedergeschlagen und enttäuscht.

Dieser verdammte Generator …

„Bist du okay“, wollte eben Marcel über die Comm wissen. Seine Stimme riss sie wieder in die Gegenwart zurück.

„Geht so“, gab sie kleinlaut zu. Was wirklich schmerzte war der verletzte Stolz, ansonsten ging es ihr gut.

In den Cockpitscheiben war die Schwärze des Alls verschwunden, jetzt leuchteten hunderte Lampen und grelle Strahler ins Cockpit. Sie musste blinzeln, die Helligkeit tat in den Augen weh.

„Ich komme jetzt raus“, sagte sie mehr zu sich selbst. Und als sie aufstand, fuhren die Simulatorsysteme selbstständig herunter.

„Na, das war ja nicht so toll.“

„Klappe!“

„Mach dir nichts draus!“

„Klappe!“

„Das nächste Mal wird es besser.“

„Ich sagte, Klappe halten!“

Das nächste Mal? So ein Blödsinn. Dutzende Male hatte sie es versucht, jedes Mal gescheitert. Warum sollte es beim nächsten Mal anders sein? Sie mussten sich der Tatsache stellen; so kommen sie niemals an einen der Generatoren heran. Schon gar nicht hinein.

Nicole lief mit schlaksigen Schritten auf Oxo zu, der immer noch genau dasaß, wo er auch schon gesessen hatte, als sie vor Stunden mit der Simulation begannen. Selbst die Körperhaltung war noch dieselbe. Leicht vornübergebeugt, den Blick auf die Monitore vor sich.

Endlich drehte er sich zu ihr um. Seine Augen strahlten sie an. Er lächelte, als hätte es die letzten Stunden nicht gegeben. „Hallo Nicole“, sagte er mit fröhlicher Stimme.

Und Nicole bremste ihren Schritt. Warum lächelte er so? Dafür gab es keinen Grund. Sie hatte versagt, sogar mehr als einmal. Sie starrte ihn erwartungsvoll an und setzte jetzt nur noch langsam einen Fuß vor den anderen. Dann stand er auf, stürmte ihr regelrecht entgegen, wie ein Verliebter seiner Angebeteten. Erst direkt vor ihr bremste er und kam schließlich zum stehen.

„Ich habe versagt“, begann sie mit weinerlicher Stimme. „Bist du sehr enttäuscht?“

„Nein, keineswegs“, und seine Augen strahlten sie weiterhin so enthusiastisch an. „Du hast auch nicht versagt.“

„Aber ich …“

„Kein aber, Nicole. Es war ein Testlauf. Wir haben viele Versuche gemacht. Weißt du, die Simulation war jedes Mal ein wenig anders justiert. Eine Veränderung hier, eine Veränderung da. So konnten wir Informationen sammeln. Wir haben unser gesamtes Wissen über die Generatoren in jede Simulation gelegt. Eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen. Du warst unser Versuchskaninchen.“

Nicole starrte ihn nur an, sagte aber nichts. Das verlief gar nicht so wie sie es erwartet hatte.

„Dank dir wissen wir jetzt viel mehr als vorher.“

„Ja? Was wissen wir denn?“, fragte sie trotzig. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er es ernst meinte. Sie glaubte, er wolle sie auf den Arm nehmen.

„Wir wissen jetzt, wie wir auf gar keinen Fall hineinkommen. Aber wir wissen auch, welche Möglichkeiten eine weitere Betrachtung verdienen. Du hast so viel getan, sodass wir jetzt eine ganze Reihe an Vorgehen abhaken können, andere sind dagegen sehr viel interessanter geworden.“

„Aha“, war ihre knappe Antwort. Mehr brachte sie nicht raus.

Oxo schien es tatsächlich so zu meinen wie er es sagte. Er stand vor ihr, sah ihr direkt in die Augen, zwinkerte ihr sogar aufmunternd zu. Ein schwaches Lächeln kam ihr dabei über die Lippen.

„Und du bist mir echt nicht böse?“

„Wo denkst du hin? Ich bin dir dankbar.“

Dankbar?

Allmählich besserte sich ihre Stimmung. Sie hatte also nicht versagt. Erst jetzt, da ihr das bewusst wurde, merkte sie, wie ihr das gefuchst hatte. Auch ihr Selbstvertrauen kehrte zurück.

„Und wie geht es jetzt weiter?“, wollte Marcel wissen, der eben an die beiden herangetreten war. Die drei anderen schlossen jetzt auch zu Nicole und Oxo auf. Oxo drehte seinen Kopf unnatürlich weit nach rechts, denn aus dieser Richtung kamen die restlichen drei. Ihm machte dass nichts aus, einem Menschen oder einem Yxianer wäre es dabei aber schlecht ergangen.

„Nun werden wir die Versuche auswerten. Wir speisen sämtliche gesammelten Daten in unseren Rechner und gucken mal ob er uns nicht eine viel versprechende Taktik vorschlägt.“

Jetzt schwiegen alle. Sie starrten Oxo an, warteten, ob da noch etwas kommt. Um sie herum summten leise die Monitore, Instrumente klickten schwach. Kühle Luft wehte von den Deckenbelüftungen herunter. Sie bereitete ihnen eine Gänsehaut, aber machte sie dank der frischen Luft munter.

„Wie lange wird das dauern?“, unterbrach Jenni endlich das Schweigen.

„Nicht sehr lange. Vielleicht wissen wir morgen schon mehr.“

Oxo trug noch immer dieses grinsen im Gesicht. Seine Augen strahlten wie zwei Lampen. Konnten Androiden so etwas wie Spaß empfinden? Falls ja, dann hatte er jetzt welchen.

„Wie geht es dann weiter?“

„Das entscheidet sich, wenn es soweit ist. Momentan können wir nur abwarten!“

Galaxy Kids 2

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