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Kapitel 17
ОглавлениеKapitel 17
Oxos Finger raste förmlich dahin, machten Eingabe um Eingabe, änderten Einstellungen, deren Sinn die Kids nicht verstanden und auch schon lange nicht mehr nachfragten. Selbst Marcel, der immer der neugierigste von allen war, hinterfragte nichts mehr. Vieles von dem was Oxo ihm in den letzten Minuten erklärt hatte, verstand er einfach nicht.
Er kam voran. Schon nach wenigen Augenblicken waren viele der Systeme umgeschrieben. Das erleichterte ihm die weitere Navigation. Dennoch dauerte es lange.
Aber endlich rieb er sich die Hände. „Das war’s“, begann er, „nur noch einen Befehl und die Barriere ist Geschichte.“
„Worauf wartest du dann?“
Langsam wanderte sein Blick zu den Mädchen. Erst zu Nicole, dann zu Jenni.
„Es steht mir nicht zu. Ihr habt den größten Teil der Arbeit gemacht. Ihr habt es verdient.“
„Ist mir egal“, sagte Jenni, an Nicole gewandt, „mach du es ruhig!“
„Nein, ich will das nicht.“
„Aber ihr …“
Doch dann unterbrachen ihn die Mädchen gleich wieder. „Es ist uns wirklich nicht wichtig. Mach du es. Oder meinetwegen einer der Jungs“, die winkten aber gleich ab. „Du kennst dich doch viel besser mit den Systemen aus.“
Oxo sah sie einige Sekunden an. Dann gab er die letzte Sequenz ein und trat ein Stück zurück.
„Er wird jetzt zuerst an die anderen Generatoren übermittelt“, sagte er mehr zu sich selbst als den anderen. „In wenigen Momenten ist es vorbei. Dann fällt die Barriere endlich.“
Plötzlich wurde es dunkel. Die Elektrik fiel aus. Die Heizung ebenso. Dann war ein dumpfes klicken zu hören. Die Kids starrten in diese Richtung. Es kam von der Steuereinheit, mit der Oxo all das eingeleitet hatte. Auch der Schirm war schwarz.
„Der Befehl wurde vollständig übermittelt. Die Generatoren fahren ihre Systeme herunter. Dieser hier ist schon komplett abgestellt. Die anderen werden ihm gleich nachfolgen.“
„Gratuliere, Oxo. Du hast es geschafft.“
„Wir haben es geschafft …“
Plötzlich passierte etwas. Der Boden vibrierte, erst noch wenig, aber bald schon mehr, bis es sich wie ein Erdbeben anfühlte. Sie gingen in die Knie, stolperten hierhin, dahin. Marcel stürzte, rappelte sich mühsam wieder auf. Dann wurde das vibrieren noch stärker. Schließlich stürzten alle. Selbst Oxo ging zu Boden. Das vibrieren wuchs sich noch mehr aus, wurde jetzt zu einem heftigen schütteln, als würde der Generator im Ganzen hin und her geworfen. Jetzt war es auch nicht mehr damit getan, dass sie zu Boden stürzten, jetzt rutschten sie quer über diesen, wie ein Puck über das Eis. Verzweifelt versuchten sie sich überall festzukrallen, wo ihre Hände gerade hinlangten. Irgendwie gelang es ihnen sogar Halt zu finden.
Derweil rüttelte es immer heftiger.
„Was passiert hier?“, schrie Marcel in den entstehenden Lärm hinein. Es wurde schnell lauter. Schon mussten sie dagegen anbrüllen.
Oxo reagierte nicht, obwohl er ihre Schreie zweifelsfrei hörte. Er sah sich mit leerem Blick um. Sein Gesicht war versteinert.
Das beben nahm noch mehr zu. Und sie krallten sich verzweifelt fest. Ihre Finger waren bleich und zitterten.
„He. Oxo. Was ist hier los?“, schrie Mike.
Endlich antwortete er. „Ich … ich weiß es nicht. Irgendetwas … Ungewöhnliches.“
Es war nicht nur das was er sagte, was die Kids so erschreckte. Es war der Klang seiner Stimme, was sie erschreckte. Deutlich war Ratlosigkeit herauszuhören.
Was ist hier los?
Oxo wusste es nicht. Er, der immer eine Erklärung parat hatte. Warum jetzt nicht? Und wenn er es nicht wusste, dann bedeutete das, es verlief nicht nach Plan. Er hatte es nicht erwartet.
Sie hatten kaum Zeit darüber nachzudenken. Das Beben wurde sogar noch stärker. Als würde der gesamte Generator, von der Außenhaut bis ins kleinste Bauteil, durchgewalkt werden. Alles verdrehte sich irgendwie. Alles …
Er fällt auseinander …
„Wir müssen zum Shuttle zurück! Sofort!“
Wer war das? Oxo? Marcel? Nicole? Keine Ahnung. Irgendwer hatte diesen Satz in den Lärm hinein gebrüllt.
Verzweifelt wollten sie sich aufrichten, doch der bebende Boden ließ sie immer wieder niedergehen.
„Kriechen! Wir müssen kriechen!“ Wieder diese Stimme. Und wieder hatte keiner eine Ahnung, wem sie gehörte. Es war nicht einmal zu definieren, ob sie zu einem Mädchen oder einem Jungen gehörte.
Wie Käfer auf allen vieren krabbelten sie vorwärts. Die Arme knickten ein und sie knallten mit dem Gesicht auf den Boden. Die Beine rutschten weg, und sie klatschten gänzlich nieder.
Dann taten sich die ersten Risse auf. Einzelne Komponenten stürzten in sich zusammen als wären es Kartenhäuschen. Andere versackten einfach im Boden.
„Schneller! Wir haben keine Zeit mehr!“ Es schien Oxos Stimme gewesen zu sein.
Sie legten noch eine Schippe drauf. Sausten jetzt so schnell wie Eidechsen über den Boden, während um ihnen herum alles einstürzte.
Immer größere Risse taten sich krachend auf, scheppernd stürzte etwas zu Boden.
Der Generator war ihnen beim hinein gehen groß vorgekommen. Jetzt erschien er ihnen aber gigantisch. Und die Entfernung zur Schleuse schien nicht weniger werden zu wollen.
Kein einziges Mal drehten sie sich um, da würden sie eh nur Zerstörung sehen. Stattdessen starrten sie wie hypnotisiert auf die Ausgangsschleuse, die immer noch soweit entfernt war. War sie überhaupt einen Deut nähergekommen?
Hinter ihnen stürzte gerade irgendetwas laut scheppernd in sich zusammen, ein permanentes Reißgeräusch quälte ihre Trommelfelle und schreiendes Metall welches sich ganz langsam verbog, brachte es fast zum zerreißen.
„Schneller!“ Das war eindeutig Oxo. Er bildete hinter den fünf die Nachhut.
Dann endete das beben plötzlich. Vor Überraschung knickten ihre Arme ein und sie klatschten gleich noch einmal auf den Boden. Mit einem Mal war es mucksmäuschenstill. Nur noch vereinzelt knackte es irgendwo, wie die Eisfläche auf einem zugefrorenen See.
Langsam richteten sie sich auf, sahen sich vorsichtig um und blickten dann auffordernd zu Oxo. War es das, fragten ihre Augen.
Doch das wusste er nicht, konnte nur mit den Schultern zucken. Hier verlief gar nichts so wie er es erwartet hatte und es war noch längst nicht vorbei.
Langsam gingen sie weiter, setzten vorsichtig einen Fuß vor dem anderen. Die Stille nach dem Lärm war erdrückend. Als würde etwas Unheilvolles Kraft tanken, um dann ein letztes Mal vernichtend über sie zu kommen.
„Los weiter!“, kam es diesmal von Marcel.
Jetzt liefen sie schnell, rannten förmlich der Ausgangsschleuse entgegen. Die Stille blieb bestehen. War es vielleicht doch vorbei? War es das gewesen?
Dann setzte die Vibration erneut ein. Diesmal war es jedoch anfänglich noch sehr viel schwächer. In den ersten Augenblicken bemerkten sie es gar nicht. Erst als es stärker wurde, sie das vibrieren in den Beinen spürten, bemerkten sie es. Aber es war noch schwach, nichts im Vergleich zu gerade eben …
„Lauft schneller“, krächzte Robin.
Die letzten Meter legten sie im Sprint zurück.
Und erreichten endlich die Schleuse als das rütteln und beben wieder fast zu alter Stärke angewachsen war.
„Geht’s euch gut“, fragte Oxo, noch während er die Schleuse verschloss. Die Automatik schien defekt zu sein, ließ sich nicht schließen, er musste sie von Hand verriegeln. Es dauerte etwas länger, rastete aber schließlich ächzend ein. Dann machte er sich an die gegenüberliegende, die den Zugang zum Shuttle versperrte. Auch das dauerte einige Momente, auch diese Schleuse ließ sich nur von Hand bedienen. Sämtliche Elektrik war ausgefallen. Allmählich sollten sie wirklich von hier verschwinden …
Dann war auch die offen. Schnell bestiegen sie den Shuttle.
Die Kids stürmten zu den Fenstern und starrten nach draußen. Mit offenem Mund bestaunten sie das Spektakel. Oxo ging ins Cockpit und begann mit der Abdockprozedur.