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Kapitel 13

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Kapitel 13

Für einen winzigen Moment konnten ihre Blicke ihnen folgen, dann verloren sie sie aus den Augen.

Oxo drängte schon wieder zur Eile. „Schnell, wir müssen zum Shuttle!“ Damit drehte er sich um und lief los.

Die Jungs ihm nach.

Mit vergleichsweise langsamen achthundert Stundenkilometern näherten sich die Mädchen dem Nordpol. Sämtliche Instrumenteneinstellungen wurden von innen auf das Visier projiziert. Alles sah sehr gut aus. Luftvorrat ausreichend. Und der Energievorrat wurde bei dieser Geschwindigkeit kaum weniger.

Weder Nicole noch Jenni sagte ein Wort. Sie flogen in einer Höhe von knappen achttausend Metern über Yxus und schwiegen sich an. Unter ihnen zogen riesige Städte lang hin. Die Hauptstadt hatten sie längst hinter sich gelassen. Sie sahen aber auch die Verwüstungen, die bei der Annäherung des Mondes entstanden waren. Einige der Küstenregionen schienen mit einem Messer abgeschnitten zu sein; dort hatten gewaltige Tsunamis gewütet. Aus dieser Höhe hatten sie es noch nie gesehen. Ein katastrophaler Anblick. Zum Glück hatten sie den Sturzflug des Mondes beenden können und so noch mehr Zerstörung verhindert.

In den Anzügen herrschte totale Stille. Nicht einmal das arbeiten der eigenen Triebwerke war zu hören. Allerdings spürten sie sie an den Beinen.

Unter ihnen wurde die Oberfläche karger. Der Wald wuchs nicht mehr so dicht, die Städte wurden kleiner. Irgendwann waren nur noch vereinzelt ein paar Häuser zu sehen, Farmen vielleicht, schließlich verschwanden auch die. Jetzt erstreckten sich nur lange, ausgedehnte Ebenen unter ihnen, auf denen nur noch vereinzelt Baumgruppen standen. Das Klima wurde rauer. Hier oben bemerkten sie nichts davon. Es blieb bei den Minus vierzig Grad, die schon die ganze Zeit über vorherrschten.

Der Anzug hielt sie ab. Noch nicht einmal die interne Heizung musste anspringen.

Oxo führte sie zum Shuttle. Er lief schnell, mit ausladenden Schritten. Er wollte den Shuttle startklar machen und zumindest schon Yxus verlassen haben, bevor die Mädchen in den Hyperflug gingen. Vielleicht konnten sie ja sogar die Startphase miterleben? Er wusste schließlich, wo ihr Trip beginnt. Außerdem musste er bereit sein. Wenn die Mädchen das Ziel ihrer Reise erreichen, muss alles ganz schnell gehen.

Die Jungs hielten mit ihm mit und sagten kein Wort. Sie hatten ihm völlig die Kontrolle übertragen.

Noch eine Biegung, ein letztes Mal durch eine Schleuse, dann stand es vor ihnen, im Hangar, halb im dunklen, nur spärlich beleuchtet.

Oxo verlor keine Zeit. Mit immer größeren Schritten rannte er fast auf den Shuttle zu. Noch im laufen kommunizierte er mit dessen Computer und ließ die Türen öffnen.

Dann war er drinnen, die Jungs hinterher.

Sämtliche Systeme waren bereits im Standby. Gut so. Es ersparte ihm eine Menge Arbeit und Zeit.

Mittlerweile waren sie am Nordpol angekommen. Die Landschaft hatte sich drastisch verändert. Hier wuchs überhaupt nichts mehr, nicht einmal mehr Gras. Der Boden war karg, ausgedörrt und von vielen Trockenheitsrissen durchzogen, die von hier oben wie gigantische Spinnweben aussahen.

Sie standen in der Luft, wie zwei Kolibris, unter ihnen fast achttausend Meter freier Fall, über ihnen ein strahlend blauer Himmel und um sie herum, in allen Richtungen nichts als der Horizont. Kurz hatten sie das Gefühl allein auf dieser Welt zu sein.

„Wie geht’s dir“, fragte Nicole, wie um diesem Gefühl gleich entgegen zu wirken.

„Oh, sehr gut. Und dir?“

„Phantastisch.“

Sie nahmen sich einige Momente Zeit für diesen Ausblick. Eingestehen würden sie es sich nie, aber sie brauchten das um sich auf ihr Vorhaben einzustellen. Angst hatten sie keine, aber eine gehörige Menge Respekt.

„Okay“, begann Jenni. „Lass uns noch einmal alles checken!“

Schnell fuhren alle Systeme aus dem Standby hoch. Die Triebwerke verteilten ein gleichmäßiges zittern im ganzen Shuttle, als es sich langsam vom Hangarboden abhob. Allmählich gewann es an Höhe, näherte sich der Dachschleuse, durchflog es und stieg hinauf in den Himmel. Das alles dauerte nur wenige Momente.

Schon stieß es in die Wolkendecke, beschleunigte und steuerte den Rendezvouskoordinaten entgegen.

„Dann mal los.“

Nachdem der Check keine Auffälligkeiten ergeben hatte, wollten sie endlich beginnen. Dieses buchstäbliche in-der-Luft-hängen machte sie nur nervös. Da war es schon besser zu starten.

Auf dem Visier wurden noch einmal die Flugdaten projiziert. Die Beschleunigungsphase wird genau eins Komma vier Sekunden andauern. In dieser Zeit erreichen sie eine Höhe von zweitausenddreihundert Kilometern über Yxus. Während dieses Wimpernschlages hatten sie noch Zeit den Flug zu unterbrechen. Wenn dieses Fenster erst geschlossen war, wird es nicht mehr möglich sein. Mit ihren Augen steuerten sie durch die Anzeigen. Dann hatten sie den knallroten Button direkt vor Augen.

„Bist du soweit?“

„Ja.“

„Also bei drei!“

„Bei drei!“

„Eins!

Zwei!

Drei!“

Die Beschleunigung war immens. Sie zog und zerrte an ihren Beinen. Wäre der Anzug an dieser Stelle nicht absolut steif und unbeweglich, es hätte ihnen höchstwahrscheinlich die Beine ausgerissen. So aber spürten sie es bis tief in ihre Knochen rumoren. Unter ihnen entfernte sich der Boden immer schneller.

Dann waren sie aus der Atmosphäre. Unter ihren Füßen war Yxus im Ganzen zu sehen. Der komplette Planet erstreckte sich unter ihnen. An seinem Nordpol waren sie steil nach oben geflogen, sodass sie jetzt seine Nordhalbkugel sehen konnten, bis zu seinem Äquator.

Die Beschleunigung riss und zerrte wie verrückt. Klickend schaltete sich die Anzugheizung ein. Die projizierten Anzeigen wiesen ihre Geschwindigkeit aus, die Höhe, den Kurs.

In weniger als zwei Sekunden, so hatte es Oxo errechnet, dringen sie in den Hyperraum ein.

Nicole und Jenni hielten den Atem an.

Auch das Shuttle hatte die Atmosphäre verlassen. Es näherte sich seinen Endkoordinaten. Noch konnte es mithalten, aber hatten die Mädchen erst die Hyperflugphase erreicht, schaffte es das nicht mehr.

Die Jungs und Oxo standen im Cockpit, waren eng beisammen gerückt und starrten auf das Ortungssystem. Die kleinen roten Punkte, die die Position ihrer beiden Freundinnen darstellen, waren direkt vor ihnen, gewannen jedoch immer mehr an Geschwindigkeit. Aber noch holte das Shuttle auf und verkürzte zusehends den Abstand.

„Sieh mal! Links von dir!“

Nur mühsam gelang es Jenni den Kopf zu drehen. Und sah erst einmal nur die gähnende Finsternis des Alls. Erst beim zweiten Blick sah sie den Shuttle. Es was nur ein kleiner Punkt, befand sich in niedriger Höhe über Yxus.

„Da vorn. Dort sind sie“, brüllte Marcel. Sein Arm deutete nach vorn. Auch die anderen sahen sie jetzt. Zwei winzig kleine Punkte, mehr waren sie nicht.

Oxo manövrierte den Shuttle etwas, passte ihren Kurs dem der Mädchen an. So sahen sie sie deutlicher.

„Hi, wie geht’s euch da drüben“, fragte Robin, doch als Antwort bekam er nur ein rauschen.

„Das ist die Eintrittsphase“, beruhigte Oxo sie. „Sie können uns nicht hören.“

Dann gab es einen hellen Blitz, der greller als die Sonne war. Reflexartig schlossen sie die Augen, nur Oxo starrte weiterhin auf diese Stelle. Aber auch er sah die Mädchen nicht mehr. Sie waren im Hyperraum verschwunden.

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