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Kapitel 20

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Kapitel 20

…bremsten ebenso abrupt ab …

Und standen von einer Sekunde auf die nächste praktisch bewegungslos im Raum. Um sie herum existierte wieder der normale Weltraum. Die Sterne strahlten. Ein halbes Dutzend Sonnen erhellte das innere des Shuttles.

„Wo sind wir?“, artikulierte Jenni die Frage, die auch allen anderen unter den Nägeln brannte.

Aber Oxo hatte schon begonnen die Sternenkarten zu Rate zu ziehen. Eine nach der anderen klappte er auf, nur um sie Augenblicke später zusammenzuklappen, sich die nächste aufzeigen zu lassen und auch diese wieder nur beiseite zu legen. Sie passten nicht zu den Sternenbildern die sie sahen. Schließlich ließ er alle durch den Rechner laufen. Aber er glaubte das Ergebnis bereits zu kennen. Anschließend jagte er sie noch ein zweites Mal durch, und dann ein drittes Mal. Es blieb dabei.

Dieser Bereich des Weltraums war noch nicht kartographiert. Es war ein völlig unbekannter Bereich. Wer weiß wie viele Lichtjahre von Yxus entfernt? Hinter ihnen war das Wurmloch verschwunden. Nicht das kleinste Überbleibsel ließ auf seinen Verbleib schließen.

„Hast du eine Ahnung wo …“

„Still!“, fauchte Nicole Robin an.

Dann herrschte wieder Schweigen. Marcel saß kerzengerade auf seinem Sitz. Die anderen vier standen ein Stück hinter ihm, ebenfalls bewegungslos. Nur Oxo hantierte wie wild herum. Er kramte in jedem noch so kleinen Flugsystem herum, befragte sämtliche Speichereinheiten. Es blieb beim Alten. Sie waren in einem völlig unbekannten Abschnitt des Alls gelandet.

Und wenn er nicht wusste, wo sie sind, kann er auch keinen Kurs bestimmen, der sie zurückbrachte …

Aber ans zurückfliegen war noch gar nicht zu denken. Erst einmal musste der Shuttle einer genaueren Kontrolle unterzogen werden. Die Systeme zeigten ihm zwar auf, dass es auf den ersten Blick in Ordnung zu sein schien. Aber davon wollte er sich gern genauer überzeugen und dazu musste er in jedes noch so kleine System eindringen. Stunden würde das dauern. Doch dazu war noch keine Zeit. Stattdessen begann er den nahen Raum zu scannen. Irgendwo musste es etwas geben, das in ihren Sternenkarten vermerkt war.

Sein Volk bereiste seit vielen hundert Runden den Weltraum. Er konnte nicht glauben, dass noch niemals jemand von ihnen hier gewesen sein soll. Das war schwer vorstellbar. Und doch schien es der Fall zu sein …

Die Sternenkonstellationen, die sich ihm darboten, waren in seinen Navigationssystemen völlig unbekannt. Es gab sie einfach nicht.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Jenni leise.

Aber Oxo schaute ihr nur in die Augen und sagte ansonsten kein Wort. Er wusste es nicht. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, hatte er keine Antwort parat. Und das erschreckte sie. Sogar noch mehr als die Tatsache irgendwo im All gestrandet zu sein.

Dennoch verbarg sie diesen Schrecken. Wenn jemand eine Lösung findet, dann ist das Oxo.

Die Minuten gingen dahin, während sie auf ein und derselben Stelle schwebten. Irgendetwas war hier anders.

Sie spähten hinaus in den offenen Raum. Es war merklich heller, als sie es erwartet hätten. Vermutlich lag das an den vielen Sonnen in der näheren Umgebung. Aber auch der Raum an sich war anders. Nicht so tiefgründig schwarz. Ganz nah am Horizont, soweit ihre Augen gerade noch sehen konnten (ihnen fiel nichts Anderes ein als der Begriff Horizont – wie sollten sie es auch sonst nennen) existierte nicht nur tiefe Schwärze. Dort hatte das All eine ganze Palette an Rottönen zu bieten. Von hellrosa bis knallrot.

Der nächste Unterschied war weit weniger offensichtlich. Dennoch sahen sie es. Sie waren in der Nähe eines Planeten, der ganz aus Wasser zu sein schien. Sie waren nahe genug um dessen Oberfläche zu erkennen. Es sah wirklich so aus, als bestünde dieser nur aus Wasser. Eine glatte, flache Oberfläche. Kein Land war zu erkennen. Das blau des Wassers schien den ganzen Planeten zu umspannen. Es sah phantastisch aus. Fast waren sie ein bisschen an die gute alte Erde erinnert, dem blauen Planeten. Dieser hier bestand wohl nur aus Wasser.

„Annäherungsalarm“, schrillte in diesem Moment die Computerstimme des Shuttles.

„Ich sehe nichts“, erwiderte Oxo. „Gibt es ein Sensorenproblem?“

„Negativ“, antwortete die Stimme. „Aus zwölf Uhr nähert sich ein unbekanntes Flugobjekt.“ Zwölf Uhr, also direkt vor ihnen. Buchstäblich vor der Nase. Genau da wo der Wasserplanet …

Dann brach tatsächlich etwas durch die Wasseroberfläche, gewann schnell an Höhe und raste auf sie. Für einen Moment reflektierte sich das Sonnenlicht darauf. Es schien eine schuppige Oberfläche zu haben.

Binnen weniger Sekunden hatte es sie erreicht. Und stieß sie an. Mit seiner Frontspitze stieß es gegen den Shuttle. Die Kids wurden wie Murmeln durcheinander geworfen. Nur Oxo blieb sitzen. Dann stieß es sie erneut an, diesmal noch um einiges heftiger.

„Wir müssen verschwinden“, stöhnte Mike nunmehr aus dem hinteren Teil des Shuttles. Er lag auf dem Boden, rieb sich die Ellenbogen, auf denen er unsanft gelandet war.

„Ja, verdammt, lasst uns abhauen“, stimmten die anderen zu. Auch sie lagen auf dem Boden.

Doch Oxo machte keine Anstalten die Triebwerke zu zünden … oder die Laser zu aktivieren.

Er saß seelenruhig da, blickte nach draußen und beobachtete das fremde Schiff, welches direkt vor ihrer Nase klebte und sie von dem Planeten wegstieß. Konnte das sein? War es möglich, dass es ihnen eine andere Flugbahn aufzwingen wollte? Er schaltete sämtliche Systeme aus. Jetzt war der Shuttle nicht nur antriebslos, sondern absolut tot. Nichts weiter als ein überdimensionierter Schuhkarton. Wollen doch mal sehen, wohin uns das bringt.

„Was tust du, Mann?“ Marcel hatte sich wieder nach vorn gekämpft, nur um Oxo dabei zuzusehen, wie er den Shuttle abstellte. Antrieb, Navigation, Sensoren, Schwerkraft, einfach alles, sogar die Lebenserhaltung.

„Ich versuche etwas“, war seine knappe Antwort. Dann kümmerte er sich nicht weiter um ihn. Auch die anderen, die sich wieder aufgerappelt hatten und nach vorn kamen, ignorierte er.

Stattdessen starrte er wie besessen auf das Objekt, welches sich direkt vor ihrer Frontpartie befand. Es presste sich direkt an ihre Außenhülle und schob sie eindeutig in eine bestimmte Richtung. Nur wohin …?

„Interessant. Wirklich sehr interessant“, murmelte er gedankenverloren. Sein Blick klebte regelrecht daran. Er ließ es keine Sekunde aus den Augen.

Mittlerweile war es zumindest schon ersichtlich, dass sie sich von diesem Planeten entfernten. Wie schnell das passierte, konnte er nicht sagen. Es war aber auch nicht wichtig. Sie wurden gelenkt und nur das zählte …

Zusehends wurde der Planet kleiner, schrumpfte buchstäblich zusammen. Schon jetzt war er nur noch halb so groß.

Außerdem schienen sie an Geschwindigkeit zuzulegen. Die Kids merkten davon nichts, aber Oxo war es aufgefallen.

Dann brach der direkte Kontakt mit dem fremden Objekt plötzlich ab. Der Abstand wuchs auf einen Meter, zwei, drei. Wurde größer, während sie von ihm wegtrieben. Schließlich wendete es und flog mit rasender Geschwindigkeit zu dem Planeten zurück. Sekunden später verschwand es in dessen Wassermassen.

Oxo wartete noch eine Sekunde, ehe er den Shuttle wieder reaktivierte.

„Endlich“, kommentierte Marcel, doch Oxo reagierte nicht darauf. Sie hatten sich doch nur ein paar Minuten tot gestellt.

Als erstes schaltete er die Lebenserhaltung ein. Dann die Navigation. Als nächstes die Sensoren, zu guter Letzt den Antrieb. Während er das tat, starrte er mit einem Auge auf den Planeten. Als rechne er damit, das gleich wieder so ein merkwürdiges Objekt auftaucht. Ob sie sich dann auch wieder totstellen konnten?

Schließlich waren alle Systeme hochgefahren. Und er vollzog mit dem Shuttle eine hundertachtzig Grad Drehung. Er wollte sehen, wohin sie gebracht wurden waren.

Die Systeme verrieten ihm, dass sie immer noch flogen. Das Objekt hatte ihnen einen derartigen Schwung mitgegeben, sodass sie immer noch im Gleitflug waren. Er ließ es geschehen und starrte aus dem Cockpit. Er war gespannt, was passieren wird …

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