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Kapitel 7

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»Wow, du hast dich in den Typen verknallt!«, stellt Mareike fest und nimmt die Schutzbrille ab.

»Quatsch! Ich hab im Moment einfach zu wenig …«

»Sex?«

Ich nicke: »… so ist es. Seit ich Micha in die Wüste geschickt habe, läuft ja nix mehr in der Richtung.«

»Also verknallt und notgeil – gefährliche Mischung, Baby!«

Wieder eine dieser Bemerkungen, die ich besser ignorieren sollte.

»Wieso gibt es eigentlich keine Bordelle für Frauen?«, frage ich stattdessen und stecke mir ein Kaugummi in den Mund. Dann bräuchte ich nicht ständig auf meine Figur zu achten und könnte zwei Franzbrötchen verputzen, statt mich an Pfefferminzspucke satt zu essen. Schließlich werden Dicke im Puff wohl kaum abgewiesen. Mareike winkt wie immer ab, als ich ihr einen Streifen hinhalte.

»Weil wir das nicht nötig haben«, empört sie sich. »Du brauchst doch nur in irgendeine Bar reinzuspazieren und kannst dir einen One-Night-Stand angeln. Freie Auswahl sozusagen …«

Typisch Mareike. Und sie weiß genau, wovon sie spricht. Ich habe das schon ein paar Mal miterleben dürfen. Es funktioniert tatsächlich, zumindest bei ihr. Für mich ist das nichts. Ich kann meine bisherigen Intimkontakte an einer Hand abzählen und ein One-Night-Stand ist bis heute nicht dabei gewesen. Geknutsche ja, auch ein bisschen Gefummel, aber spätestens dann ist bei derartigen Spontanbekanntschaften immer Schluss gewesen und das wird auch so bleiben, basta! Bis auf einmal, da bin ich mit so einem Typen mit nach Hause gegangen. In der Bar war der noch ganz lustig gewesen, hatte ein paar gute Sprüche drauf und tierisch lange schwarze Haare. Doch als wir in seinem Bett lagen, ist mir plötzlich die Lust vergangen. Tut mir echt leid, habe ich gesagt und den Kerl mit einer Riesenlatte an der Tür stehen lassen.

»Na ja, das hast du ja eh nicht mehr nötig. Wann sagtest du, kommt dein neuer Lover zum Essen?«

»Mein neuer Lover? Lass das gefälligst! Er kommt zum Essen, weiter nichts.«

»Na klar, nur zum Essen. Träum weiter, Schätzchen. Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht, wieso du ihn gleich zu dir nach Hause eingeladen hast. Beim ersten Mal trifft man sich auf neutralem Boden, nicht in unmittelbarer Nähe eines Doppelbetts.«

Hm, vielleicht hat sie gar nicht so unrecht, überlege ich, während ich einen neuen Polieraufsatz an dem Schwingschleifer befestige.

»Und was gibt es zu essen für den Vegetarier?« Mareike fängt an zu kichern. »Im Bett ist er bestimmt ein Tier, wetten?«

So hat das keinen Zweck, stelle ich fest. Wenn Mareike albern ist, kann man nur darauf einsteigen oder weglaufen. Ich schiebe mir die Staubmaske über Mund und Nase und schalte den Schwingschleifer ein. Mein Date mit Robin ist am kommenden Freitag. Ich könnte Pizza machen. Ja, genau, ich bereite den Hefeteig und alle Zutaten für den Belag vor. Außerdem gibt es einen leckeren Salat mit Avocado und Pinienkernen. Den serviere ich als Vorspeise. Nach einem kleinen Begrüßungsdrink (Prosecco, mit etwas Aperol) werden wir uns unseren Belag individuell zusammenstellen, und während wir den Salat essen, wird die Pizza im Backofen fertig. Ein super Plan, finde ich.

Der Beste kommt zum Schluss

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