Читать книгу Frost & Payne - Die mechanischen Kinder Die komplette erste Staffel - Luzia Pfyl - Страница 14

11.

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»Du hast mich angelogen, Lydia.«

Frost trat einen Schritt zurück und ballte die Fäuste. Michaels Gesichtsausdruck war hart. Sie konnte seine Augen nicht sehen, doch sie wusste, dass sie zornig funkelten. Der Ton in seiner Stimme war ihr Beweis genug dafür.

»Du hattest den Folianten bereits in deinem Besitz, als ich dich heute besucht habe.«

»Hast du mir deshalb diese Affen auf den Hals gehetzt?«, fuhr sie Michael an. »Dachtest du etwa, das sei komisch?«

Michael lachte leise, was Frost zusehends irritierte. Was ging hier vor? »Ich habe keine Lust auf Spielchen, Michael«, sagte sie. »Sag mir, was hier los ist.«

Michael seufzte ergeben und schob sich den Hut in den Nacken. Endlich konnte Frost sein Gesicht erkennen. Auf den ersten Blick sah es noch genauso aus, wie sie es kannte. Doch eine neue Härte hatte sich in seine Augen geschlichen. »Die Organisation lässt niemanden gehen«, sagte er kryptisch.

Frost klammerte sich an ihre Tasche. »Das brauchst du mir nicht zu erklären.«

»Lóngtóu, wir verschwenden nur Zeit«, sagte einer der vier Männer, die Michael umstanden.

Frost stutzte. Sie hatte sich gerade verhört, oder? Nein, das konnte nicht sein. »Hat er dich gerade Drachenkopf genannt?«, rief sie aus, wobei sie mit jedem Wort lauter wurde. »Du bist einer der verdammten Köpfe der Dragons?«

Michael lächelte und breitete seine Arme aus. »Ich habe die Nachfolge meines Vaters angetreten, ganz recht. Man hat dich bei seiner Beerdigung übrigens schmerzlich vermisst. Madame Yueh schäumt deswegen immer noch.«

»Ich wusste nicht, dass …« Die Worte blieben Frost im Halse stecken. Jetzt machte alles auf einmal Sinn. Michaels Distanziertheit und sein ungewöhnliches Verhalten der vergangenen Tage. Dass er zu einem der sieben obersten Drachen aufgestiegen war, erklärte wohl auch, warum sie ihn monatelang nicht gesehen hatte. Der neue Boss musste in sein Arbeitsgebiet eingeführt werden.

Und der Auftrag von Madame Yueh … »Es war ein Test, richtig?« Frost konnte ihren Zorn kaum mehr zurückhalten. »Ihr wolltet wissen, ob ich ohne die Organisation überleben konnte.«

»Lydia, du bist die Schlüsselmacherin. Du gehörst zu uns.«

»Ich verstehe gar nichts.«

»Seien Sie still, Payne«, zischte Frost und sah ihn scharf an. »Ich versuche gerade zu denken.«

»Sieht man.«

Frost stieß die Luft zwischen den Zähnen heraus. Amerikaner. »Warum gehen Sie nicht schon mal voraus, Mr. Payne?«, sagte sie bissig. »Einmal quer durch den Park, dann erreichen Sie die Chancery Lane. Die Parallelstraße dazu ist die Leather Lane. Sie werden die Agentur schon finden.«

»Der Mann geht nirgendwohin«, meldete sich Michael deutlich. »Wer ist er?«

»Ein Auftrag«, gab Frost zurück.

»Und was ist mit deinem anderen Auftrag? Wir wollen das Buch, Lydia.« Auf Michaels Worte und ein unsichtbares Zeichen hin zielten auf einmal vier Revolvermündungen auf Frost und Payne.

Frost dachte fieberhaft nach. Sie musste Zeit schinden, bis ihr etwas einfiel, womit sie sich aus diesem Schlamassel ziehen konnte. Sie wollte das Buch nicht einfach so hergeben. Das Buch war ihre Versicherung dafür, selbstständig zu werden und ihre Freiheit von den Dragons zu behalten. Ob sie mit Michael verhandeln konnte, ohne die Anwesenheit von Madame Yueh? Er war nun immerhin einer der sieben Köpfe der Organisation.

»Gib mir das Buch, Lydia, und wir alle können friedlich nach Hause gehen.« Michael machte einen Schritt auf Frost zu und streckte die Hand fordernd aus.

»Ah, jetzt verstehe ich. Der Foliant gehört den Chinesen. Vielleicht sollten Sie es ihm wirklich geben.«

»Halten Sie die Klappe, Payne«, fuhr Frost den Pinkerton an, doch ein Teil von ihr wusste bereits, dass es die einzige ihr verbliebene Möglichkeit war. »Michael, ich will mit Madame Yueh sprechen«, stieß sie hervor. Ein letzter, verzweifelter Versuch.

Michael hob das Kinn. »Madame Yueh wird sich mit dir befassen, wenn sie es für angemessen hält.«

Auf einmal wurde Frost klar, dass das alles keinen Sinn hatte. Madame Yueh hatte sie testen wollen, und sie, Frost, hatte den Test nicht bestanden. Man würde sie nicht gehen lassen. Sie war immer noch die Schlüsselmacherin. Die Frau, die wegen ihres mechanischen Herzens jedes Schloss öffnen konnte und für die Organisation zur besten Diebin der ganzen Stadt geworden war. Und nun, da Michael, der wie ein Bruder für sie war, als einer der sieben Bosse der Dragons fungierte, hatte man ihr eine zusätzliche Schlinge um den Hals gelegt.

Mit bebenden Händen griff sie in ihre Tasche und holte den in Lappen gewickelte Folianten heraus. Er lag schwer in ihren Händen.

»Frost«, wisperte Payne angespannt, »die werden uns erschießen, sobald sie das Buch übergeben.«

»Nein, Mr. Payne«, gab sie ebenso angespannt zurück und reckte das Kinn. »Michael wird nicht so weit gehen.« Er wird nur dich erschießen, fügte sie in Gedanken grimmig hinzu. Dann atmete sie tief durch und streckte das Buch weit von sich. »Komm und hol es dir, Michael.«

»Was haben Sie vor?«, raunte Payne, doch Frost gab ihm keine Antwort.

Michael schien zu zögern. Dann gab er den vier Männern jeweils ein Signal und kam langsam auf Frost zu. Als er sie fast erreicht hatte und die Hand schon nach dem Buch ausstreckte, nahm einer der Männer Payne in den Schwitzkasten und ein zweiter hielt ihm die Revolvermündung an die Schläfe. Payne ächzte auf.

Frost wankte kein bisschen und hielt Michaels Blick stand. Michael griff nach dem Buch, und ein Lächeln zuckte über Frosts Gesicht. Blitzschnell griff sie nach hinten und zog ihre eigene Waffe aus dem Gürtel. Der Kolben klickte, und sie zielte mit sicherer Hand direkt auf Michaels Herz.

»Ah«, sagte Michael nur und lächelte.

»Das Buch gehört dir«, sagte sie kühl. »Wenn du uns dafür laufen lässt.«

»Dich vielleicht, ja, aber er hat zu viel gesehen, und er weiß zu viel.«

»Oh, hast du etwa Angst, dass morgen früh Scotland Yard vor deiner Tür steht?«, spottete Frost. »Du bist einer der Lóngtóu. Niemand wird sich dir in den Weg stellen. Außerdem ist er Amerikaner. Er hat keinerlei Interesse an den Dragons.«

Michael schien nachzudenken. Frost musste sich zwingen, die Hand ruhig zu halten. Ihr ganzer Körper tat weh, und vor lauter Anspannung verkrampften sich die Muskeln in ihrem Arm. Michaels langes Zögern raubte ihr noch den letzten Nerv. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt. Ging Michael nicht auf ihren Deal ein, war sie so gut wie tot. Sie hatte eine Waffe gegen einen der Lóngtóu erhoben. Damit hatte sie ihr Leben verspielt.

»Also gut«, sagte Michael endlich, und Frost erlaubte sich wieder zu atmen. »Lasst ihn gehen. Lebend.«

»Aber, Lóngtóu«, stieß einer der Männer aus, worauf Michael sich zornig zu ihm umdrehte.

»Das war ein Befehl!«

Frost zuckte zusammen, und die Hand, die immer noch die Waffe auf Michaels Herz ausrichtete, begann zu beben. Sie spürte, wie sich Michaels Griff um das Buch verstärkte, und sie ließ es los. Dann ließen die Männer von Payne ab und traten einige Schritte zurück. Payne sackte in die Knie und hielt sich hustend die Seite.

»Danke, Lydia.« Michaels Stimme war wieder so charmant wie immer. Die neue Härte und Kälte an ihm verschwanden hinter seinem Lächeln. Er nahm das Buch an sich und deutete eine höfliche Verbeugung an. Frost starrte ihn an und wusste nicht, was sie fühlen sollte. Aber noch weniger wollte sie sich mit diesen Gefühlen auseinandersetzen. Nicht jetzt und auch nicht in absehbarer Zeit.

»Kommen Sie, Payne«, sagte sie matt, als die Chinesen zwischen den Schatten der Aetherlampen verschwunden waren, und half dem Pinkerton auf die Beine. »Sie sind verletzt.«

»Das war nicht schlecht«, stieß er hervor, und Frost glaubte eine Spur Respekt und Achtung aus seiner Stimme herauszuhören. »Sie haben mich ziemlich alt aussehen lassen.«

»Sie haben sich aber gut gehalten für einen Pinkerton«, gab Frost zurück, worauf Payne lachen musste.

Payne schlug die Augen auf und blinzelte geblendet. Er fühlte sich, als hätte ihn eine Dampfwalze überrollt. Als sich seine Augen langsam an das helle Licht gewöhnten, erkannte er eine Aetherlampe, die auf einem Tisch neben dem Sofa stand, auf dem er lag. Jemand hatte ihn in eine Wolldecke gehüllt. Im Kamin prasselte ein Feuer.

Payne richtete sich auf und zog vor Schmerzen scharf die Luft ein. Die Decke fiel zurück, und er sah an sich hinunter. Jemand hatte ihm einen frischen Verband angelegt und vermutlich auch die Wunde genäht.

Verwirrt schaute er sich um. Er befand sich in einem kleinen Wohnzimmer. Die Wände waren mit einer hellen, gemusterten Tapete bedeckt, an der Decke befand sich simpler weißer Stuck. Über dem Kaminsims hing ein Portrait von Königin Victoria, an der Wand daneben eine gerahmte Weltkarte aus dem vorherigen Jahrhundert. Das Zimmer war spartanisch, aber gemütlich eingerichtet.

Wo war er? Und wer hatte ihn hierhergebracht und den frischen Verband angelegt? Dann kamen langsam die Bilder zurück. Die Flucht aus dem Pub, die Fahrt in der Straßenbahn, die Explosion, die Konfrontation mit den Chinesen.

»Frost«, murmelte Payne und schwang die Beine auf den Boden. »Frost?«, sagte er ein zweites Mal, diesmal lauter. Dann hörte er, wie jemand eine Treppe heraufkam, gleich darauf klopfte es zögerlich an der Tür.

»Mr. Payne?« Eine junge Frau kam etwas schüchtern herein und lächelte ihn an. »Sie sollten noch nicht aufstehen.«

»Wer sind Sie? Und wo bin ich?«

»Mein Name ist Helen, Sir. Miss Frost ist unten in der Agentur. Sie befinden sich in Miss Frosts Wohnung. Moment, ich hole sie gleich.«

»Nein, warten Sie«, fing Payne an, doch die junge Frau war bereits wieder verschwunden. Ihre schnellen Schritte hallten auf der Treppe nach. Payne versuchte aufzustehen und stellte erfreut fest, dass seine Füße ihn trugen. Neben der Couch fand er seine Stiefel. Umständlich zog er sie an.

Die Tür am Ende der Treppe stand weit offen und gab den Blick frei auf eine weite Fensterfront und die verschneite Straße dahinter. Dem Licht nach zu urteilen musste es früher Nachmittag sein. Payne trat durch die Tür und blieb zögerlich stehen. Links von ihm saß Frost an einem Schreibtisch. Vor ihr lagen ein dickes, oft gebraucht aussehendes Buch und Notizblätter. Sie sprach gerade mit der jungen Frau namens Helen, die vertraulich neben ihr stand.

Payne räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen.

»Mr. Payne!«, rief Frost und stand auf. Auf ihrem Gesicht spiegelten sich Freude und Erleichterung. »Helen, mach uns bitte Tee, ja?«

»Sehr wohl, Miss«, sagte die junge Frau und eilte sogleich in die Küche, die sich hinter Payne befand. Sie lächelte ihn im Vorbeigehen kurz an.

Frost deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und setzte sich wieder hin. Payne nahm ebenfalls Platz und musterte Frost eingehend. Er hatte ein paar Dinge gesehen und gehört, die ihn neugierig gemacht hatten, sehr sogar. Ihre beinahe übermenschlich anmutende Fähigkeit, Schlösser innerhalb von Sekunden zu knacken – mit nur einer Hand.

»Was ist passiert?«, fragte er.

»Sie haben auf dem Weg hierher das Bewusstsein verloren«, antwortete Frost unumwunden. »Sie haben mir nicht erzählt, dass sie derart schwer verletzt sind. Schusswunde? Sah jedenfalls grässlich aus.«

»Holzpfahl«, gab er zurück, worauf Frost die Augenbrauen hob. »Fragen Sie besser nicht.«

Helen brachte den Tee, und für einen Moment geriet das Gespräch ins Stocken. Frost schlürfte ihren Tee und lehnte sich im Sessel zurück. »Wollen Sie mir dafür erzählen, warum Sie ihre Frau verlassen haben?«

Payne druckste herum. »Haben Sie sie bereits kontaktiert?« Zeit dafür hätte sie mehr als genug gehabt.

»Noch nicht. Ich dachte, es wäre besser, damit zu warten, bis Sie wieder einigermaßen auf den Beinen sind.«

Er hatte seine Frau nicht verlassen, doch er korrigierte Frost nicht. »Warum wollen Sie das wissen? Sie haben mich gefunden, das sollte reichen, oder?«

»Sagen wir, ich bin neugierig.« Frost deutete ein Lächeln an. »Sie interessieren mich, Pinkerton. Es muss hart für Sie gewesen sein, so lange von Ihrer Frau getrennt gewesen zu sein. Ein wortwörtlicher Ozean zwischen Eheleuten. Vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.«

Reflexartig griff Payne an sein Jackett. Er hielt inne, als er das Funkeln in Frosts grauen Augen sah. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Sie hatte das Lichtbild gesehen.

Und tatsächlich, Frost legte das zerknitterte Foto zwischen sich und Payne auf den Schreibtisch. »Sie ist wunderhübsch, Ihre Tochter. Wie heißt sie?«

»Annabella«, presste er heraus und nahm das Lichtbild in die Hand. »Sie hatten kein Recht, es an sich zu nehmen.«

»Es fiel auf den Boden, als Helen und ich Sie verarzten mussten«, rechtfertigte sie sich. »Ich frage mich, warum Ihre Frau sie nicht erwähnt hat.«

Payne stieß langsam den Atem aus und betrachtete lange das Bild von Annabella. Frost überließ ihn seinen Gedanken und schwieg. »Meine Tochter ist vor zwei Monaten spurlos verschwunden«, sagte er schließlich. »Niemand konnte uns sagen, was mit ihr passiert ist. Scotland Yard hat keinerlei Anhaltspunkte und unternahm nichts, um sie zu finden.«

»Da haben Sie beschlossen, sich selbst auf die Suche nach ihr zu machen. Als Pinkerton sind sie schließlich bestens dafür gerüstet.« Frost hatte den Punkt haargenau getroffen, und Payne nickte. »Und? Haben Sie eine heiße Spur?«

»Nein.« Das Wort fühlte sich klebrig an in seinem Mund. Die heiße Spur, die er geglaubt hatte zu haben, hatte sich im Nichts aufgelöst. Der Russe blieb wie immer unantastbar. Überhaupt hatte er die Suche an einem einzigen Fetzen Papier aufgehängt, den er im Zimmer von Annabella gefunden hatte. In diesem Moment war er sich gar nicht mehr sicher, was er sich dabei gedacht hatte.

Frost musterte ihn lange. »Ich bin mir sicher, dass Sie ihre Tochter finden werden, Mr. Payne. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum Sie Ihre Frau nicht eingeweiht haben.«

»Meine Arbeit zieht unweigerlich Verbrecher an. Ich wollte nicht, dass Cecilia in Gefahr gerät.« Und das entsprach sogar der Wahrheit.

Frost nickte und nippte an ihrem Tee.

»Was ist das für ein Buch?«, fragte er nach einer Weile, um von sich abzulenken und das Thema zu wechseln. Es schmerzte ihn, über Annabella zu sprechen.

»Das I Ging.«

Payne hob die Augenbrauen. »Sie glauben an den Quatsch?« Er hatte einige Male in New York gesehen, wie chinesische Einwanderer dieses seltsame Buch konsultierten. Angeblich konnte man damit die Zukunft voraussagen. Er hatte Frost nicht als jemanden eingeschätzt, der derart an solchen Hokuspokus glaubte. Aber er hatte sie gestern Abend mit den Chinesen gesehen. Offensichtlich kannte sie die lokale Gemeinschaft sehr gut.

Frost zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Die Chinesen benutzen es seit Jahrtausenden. Man schnappt ein paar Dinge auf, wenn man unter ihnen aufwächst.«

Payne nahm endlich seinen Tee zur Hand. Es war ein stark aufgebrühter Schwarztee mit einem Hauch von Bergamotte. Die Milch ließ er weg. Er bevorzugte Tee und Kaffee schwarz.

Frost beugte sich nach vorne und verschränkte die Hände unter dem Kinn. »Mr. Payne, der eigentliche Grund, warum ich Ihre Frau noch nicht kontaktiert habe, ist, dass ich sie nicht in Gefahr bringen möchte. Wie hoch ist die Chance, dass man Sie immer noch verfolgt?«

Payne runzelte die Stirn. So genau hatte er darüber noch gar nicht nachgedacht. »Ich hoffe, die beiden von gestern waren die letzten.« Das hoffte er wirklich. Er wusste immer noch nicht, warum man ihm derart penetrant nach dem Leben trachtete. Dass er dem Russen zu nahegekommen war, glaubte er irgendwie nicht so recht. Allem Anschein nach hatte der Sammler nichts mit dem Folianten zu tun – oder vielleicht doch?

»Hm. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Mrs. Payne ist eine sehr nette Dame, die ich ungern einer Gefahr aussetzen mag, wenn ich ihr ihren Ehemann abliefere. Außerdem will ich vermeiden, dass ich später selbst noch unerwarteten Besuch bekomme. Ich hatte bei Weitem genug Action die letzten paar Tage.«

Payne verstand. Eigentlich hatte er gedacht, nur seine Landsleute im Westen seien schießwütig und neigten zu Übertreibungen, aber die Engländer standen ihnen in nichts nach.

Er wünschte sich, seinen Tee mit etwas Stärkerem versetzen zu können.

»Rufen Sie meine Frau an, Miss Frost.«

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder  Die komplette erste Staffel

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