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SEASONAL COOKING

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Nachhaltige Ernährung bedeutet für mich, sich mit natürlichen, saisonalen pflanzlichen Lebensmitteln mit geringer Verarbeitung und Verpackung zu versorgen, sich wieder bewusst mit Zutaten, ihrer Herkunft und ihren Zubereitungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen und so einen neuen Bezug zu dem zu entwickeln, was wir täglich kochen und essen. Ich sehe den wöchentlichen Einkauf weniger als eines der vielen lästigen To-dos, die es abzuhaken gilt, sondern mehr als eine kulinarische Entdeckungsreise – über den Wochenmarkt oder durch den lokalen Supermarkt.

Die Kriterien, an denen ich mich dabei vor allem orientiere, sind eine weitestgehend pflanzliche Ernährung, Natürlichkeit, Saisonalität und Regionalität sowie eine geringstmögliche Verpackung.

Im Rahmen einer weitestgehend pflanzlichen Ernährung meidet man bereits viele Treibhausgas-Emissionen, die durch Viehzucht und Tierhaltung verursacht werden. Daher verzichte ich so gut es geht auf tierische Lebensmittel und greife lediglich dort, wo die anderen Kriterien den Nachhaltigkeitswert des jeweiligen Produkts deutlich negativ beeinflussen, auf regionale tierische Lebensmittel zurück.

Natürlichkeit bedeutet bei frischen Lebensmitteln wie etwa Obst oder Gemüse einen natürlichen, ggf. biologischen, schadstofffreien Anbau. Bei verarbeiteten Lebensmitteln hingegen bedeutet Natürlichkeit, dass nur wenige zusätzliche Inhaltsstoffe hinzugefügt und wenige Verarbeitungsschritte ins Endprodukt eingeflossen sind. Zu viele Inhaltsstoffe auf der Packung weisen meist auf ein stark verarbeitetes Lebensmittel hin.

Saisonalität und Regionalität sind deshalb von so großer Bedeutung für eine nachhaltige Ernährung, da sich jeglicher Transport auf die CO2-Bilanz von Lebensmitteln auswirkt. Wir haben in Europa großes Glück, das ganze Jahr über Zugang zu frischen Lebensmitteln mit akzeptablen Transportwegen zu haben, die weder Schiff- (hohe Meeres- und Luftverschmutzung) noch Flugtransport (hohe CO2-Bilanz) umfassen. Ich versuche daher, stets saisonales Obst und Gemüse aus regionalem Anbau zu kaufen, da die Transportwege hier besonders kurz ausfallen.

Aufgrund des globalen Müllproblems ist eine geringstmögliche Verpackung auch ein Kriterium, das ich beim Einkauf berücksichtige. Bei Lebensmitteln dient ein Großteil der Einweg- bzw. Plastikverpackungen dem Marketing, der Haltbarkeit während der Lieferkette oder der Positionierung in den Supermarktregalen. Da ein Großteil dieser Verpackungen nach wie vor nicht recycelt wird, versuche ich, sie möglichst zu meiden. Dies gelingt am besten beim Einkauf auf dem Wochenmarkt, im Unverpackt-Laden oder mit einer Bio-Kiste.

Auch wenn die Anwendung dieser Kriterien dem Prinzip nach einfach ist, kann es sein, dass man bei manchen Produkten zu überraschenden Einsichten gelangt: zum Beispiel, dass ein Stück unverpackter Bio-Käse aus dem Hofladen nachhaltiger sein kann als die in Plastik verpackte, stark verarbeitete vegane Alternative aus dem Ausland. Des Weiteren zeigt sich, dass beliebte Trends und Superfood wie Acai-Beeren, Chia-Samen und Cashewnüsse wegen ihrer langen Reise besser zu meiden sind; und obwohl die Banane – ähnlich wie der Apfel – zum Alltagsobst zählt, vergessen wir oft, dass sie einen langen Transportweg hinter sich hat. Hingegen können Ingwer, Quinoa und manche Reissorten mittlerweile aus deutschem bzw. österreichischem Bio-Anbau bezogen werden.

Es gilt daher, keine pauschalen Aussagen zu Lebensmitteln zu treffen, sondern Einzelentscheidungen zu fällen und stets offenzubleiben für neue Erkenntnisse.


Wie bei allem sollte man auch hier nicht zu streng zu sich zu sein: Weder muss man von heute auf morgen alles verbannen, was nicht regional ist, noch im Winter an dem wenigen saisonalen Gemüse verzweifeln. Ich versuche, nachhaltige Lebensmittel in den Mittelpunkt meiner Ernährung zu stellen, ohne mich dabei in das Korsett eines allzu starren Regelwerks zu zwängen.

Um die Prinzipien einer nachhaltigen Ernährung im Alltag umzusetzen, habe ich für mich folgende Einkaufsroutine entwickelt: Einmal pro Woche kaufe ich saisonales Obst und Gemüse – die Grundlage für all meine Gerichte. Dieses beziehen wir zum Großteil über eine regionale Bio-Kiste.

Den restlichen wöchentlichen Einkauf erledige ich am Wochenmarkt oder im lokalen Bio-Markt. Hier kaufe ich (alternative) Milchprodukte, meist Eingelegtes (wie beispielsweise Kapern oder Oliven) und je nach Meal-Plan womöglich etwas Vollkornpasta.

Einmal im Monat kaufe ich Getreide (wie Hirse, Dinkel oder Grünkern) und Quinoa aus lokalem Anbau als Basis für viele meiner Bowls. Ebenso wie getrocknete Hülsenfrüchte (etwa Linsen, Bohnen und Erbsen), Nüsse, Flocken und Kerne, die ich im Unverpackt-Laden in große Gläser abfülle und mit meinem Fahrrad nach Hause bringe.

Gemeinsam mit ein paar anderen trockenen Zutaten (verschiedene Mehle, weitere Backzutaten und einige wenige Gewürze), dunkler Schokolade, Trockenfrüchten (etwa Aprikosen und Feigen) sowie gutem Essig und Olivenöl sind das die wichtigsten Lebensmittel für eine simple, nachhaltige Ernährung zu Hause.


The Easy Green Way

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