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Legende

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Als es in der christlichen Urgemeinde von Jerusalem immer mehr Arme, Witwen und Waisen gab, um die man sich kümmern musste und es dabei zu Streitigkeiten zwischen den aramäischen und griechischen Urchristen kam, befürchteten die Apostel, dass sie deshalb ihre eigentlichen Aufgaben, nämlich Christi Lehre zu predigen, vernachlässigen mussten. Es sollten deswegen Diakone eingesetzt werden, die sich um die Bedürftigen kümmern und das gemeinschaftliche Vermögen verwalten sollten. Die Gemeinde sollten Diakone wählen, die sowohl von guten Ruf waren, als auch voller Geist und Weisheit. Sie sollten als Armenpfleger wirken und sich auch um die Menschen kümmern, die bisher übergangen worden sind.

Geweiht wurden die Diakone durch Handauflegen der Apostel. Eines dieser Diakone war Stephanus, der jung, gelehrt und voller Tatendrang war. Voll von Glauben und dem heiligem Geist, erwies er sich als großer Wundertäter unter dem Volke, der dem Herrn viele Bekenner erwarb.

Mutig forderte er von den Juden, dass der Tempeldienst, der von Moses eingerichtet wurde, abgeschafft werden und der vom Gottessohn Jesus Christus gegründeten Heilsordnung weichen sollte. Damit hatte er sich viele Feinde unter den Juden gemacht, die sich zusammentaten, um gemeinsam gegen Stephanus aufzutreten. Sie ließen sich auf einen Streit mit ihm ein, wobei sich schnell herausstellte, dass Stephanus ihnen allen rhetorisch weit überlegen war. Es wurden falsche Zeugen bestellt, die bestätigten, dass er angeblich wider Gott und Moses gelästert hatte. So brachte man das Volk und die Ältesten gegen Stephanus auf, die ihn ergriffen und vor dem Hohen Rat schleppten.

Die falschen Zeugen wurden nochmals gehört, wo sie sagten, dass Stephanus beständig wider den heiligen Tempel und dem Gesetz reden würde. Der Hohe Rat sah Stephanus an und ihnen bot sich ein Antlitz mit dem Leuchten eines Engels gleich. Der Hohepriester gewährte ihm, sich zu rechtfertigen. Stephanus aber, erfüllt von Heiligen Geist, hielt den Juden eine feurige Rede über deren Trotz, Undank und Unbußfertigkeit, dessen sie sich seit langem gegen den Gott ihrer Väter und seine heiligen Gesetze schuldiggemacht haben. Er verteidigte seine Unschuld und wiederholte ständig das Zeugnis vom Namen Jesu.

Er schloss seine Rede mit folgenden erschütternden Worten: „Ihr Halsstarrigen, an Herz und Ohren Unbeschnittenen! Ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geiste, wie eure Väter so auch ihr. War je ein Prophet, den eure Väter nicht getötet haben? Ja, getötet habt ihr diejenigen, welche die Ankunft des Gerechten (des Messias) vorher verkündeten und ihr seid nun seine Verräter und Todschläger geworden. Das Gesetz habt ihr durch den Engel Hand erhalten, aber gehalten habt ihr es nie!”

Als die Juden dies hörten, wurden sie sehr böse. Stephanus war aber voll des Heiligen Geistes, blickte zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und zu seiner Rechten seinen Sohn. Er sprach: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.”

Daraufhin erhob sich unter den Juden wildes und wütendes Geschrei. Es stürzten alle auf ihn zu und schleppten ihn zu Stadt hinaus, um ihn zu steinigen.

Nach dem jüdischen Gesetz werden Gotteslästerer mit der Strafe der Steinigung belegt. Die Zeugen selbst müssen die Strafe vollziehen. Auf dem Richtplatz angekommen, legten die Zeugen ihre Kleider ab, um kräftiger werfen zu können, und übergaben sie einem jungen Manne mit dem Namen Saulus, zur Verwahrung. Stephanus, dieses Verbrechens fälschlich angeklagt, sollte diese entehrende und schreckliche Strafe erdulden.

Schon stand der heilige Bekenner, an Händen und Füßen gefesselt, auf der Henkerbühne, als ihn ein schwerer Stein auf die Brust traf. Er sank zu Boden und während ein Hagel von Steinen auf ihn niederging, rief er: „Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Rechne ihnen dieses nicht zur Sünde!” Als er dies gesagt hatte, entschlief er in dem Herrn.

So floss das erste Blut für Jesus und Stephan führt die Reihen jener zahllosen heiligen Märtyrer an, deren Blut der fruchtbare Same war, aus dem der heiligen Kirche zahlreiche Kinder hervorgingen. Der erste, welcher durch die Kraft dieses unschuldig vergossenen Blutes zu einem neuen Menschen umgewandelt wurde, war jener Jüngling Saulus, zu dessen Füßen die Steiniger ihre Kleider nieder legten, und der somit der Hinrichtung des Heiligen beistimmte. Dieser Saulus war aber der nachher so berühmte Apostel Paulus, eine Säule der Kirche.

Stephanus ist der erste, von dem überliefert wird, dass er wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus getötet wurde. Damit gilt er als der erste Märtyrer oder auch Erzmärtyrer. Im Bericht von seiner Hinrichtung heißt es: Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß ... Saulus aber war mit dem Mord einverstanden. Die Steinigung des Stephanus war der Auftakt zu einer Christenverfolgung in Jerusalem, an der sich Saulus, der spätere Apostel Paulus, besonders eifrig beteiligte.

Nach der Hinrichtung begruben gottesfürchtige Männer den Leichnam unter großer Trauer. Dies geschah ein Jahr nach dem Tode von Jesus Christus. Beinahe 400 Jahre ruhten die heiligen Gebeine im Schoße der Erde. Im Laufe der Zeit wurde der Ort seines Grabes vergessen. Da gefiel es Gott, dieselben im Jahre 415 wieder auffinden zu lassen, und durch viele Wunder zu verherrlichen. Die Kirche feiert das Andenken an diese Auffindung am 3. August.

MarEl's weihnachtliches Sammelsurium

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