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Wissenswertes rund um den heiligen Johannes
ОглавлениеDer Heilige Johannes ist der Schutzpatron der Bildhauer, Maler, Buchdrucker, Papierfabrikanten, Papiermacher, Buchbinder, Buchhändler, Schriftsteller, Schreiber, Beamten, Notare, Theologen, Winzer, Metzger, Sattler, Glaser, Spiegelmacher, Graveure, Kerzenzieher und Korbmacher; der Freundschaft; bei Brandwunden; für gute Ernte; gegen Hagel, Vergiftungen, Brandwunden, Fußleiden und Epilepsie
Das älteste Zeugnis der Johannes-Verehrung ist die in Ephesus über seinem Grab errichtete und ihm geweihte Kirche um das Jahr 200. Mitte des 6. Jahrhunderts wurde sie durch Kaiser Justinian I. zur Basilika ausgebaut.
In einer Legende wird erzählt, dass Johannes im Artemis-Tempel von Ephesus nicht opfern wollte, obwohl der Oberpriester Aristodemus es von ihm verlangte. Er sollte die Göttin Diana anbeten, weil es Unruhen unter den Goldschmieden, wegen befürchteter Verluste beim Verkauf von Amuletten, gab. Der Oberpriester wollte Johannes zwingen, einen Becher mit Gift zu trinken, woran vorher schon 2 Verbrecher gestorben sind. Daraufhin schlug Johannes das Kreuz über den Becher, das Gift entwich in Form einer Schlange, und trank ihn aus. Dann warf er seinen Mantel über die toten Verbrecher, die auch aufwachten. Aristidemus bekehrte sich daraufhin.
Eine andere Erzählung, niedergeschrieben durch Klemens von Alexandria, veranschaulicht besonders deutlich die überströmende Liebe des Johannes zu den Menschen: Einst vertraute er einem Bischof einen Jüngling an und zog selber weiter. Der Bischof nahm sich mit väterlicher Liebe dem Jüngling an. Er lehrte ihn das Christentum und taufte ihn schließlich. Als der Jüngling alt genug war, entließ ihn der Bischof aus seiner Obhut. Vernachlässigt aus der Wachsamkeit des Bischofs, geriet der Jüngling in die Gesellschaft leichtfertiger Leute. Er verfiel dem Laster und vergaß fast alles, was der Bischof ihm über das Christentum beigebracht hatte. Das Geld, was er zum Leben brauchte, verdiente er sich, in dem er sich einer Gruppe von Dieben und Räubern anschloss. Er wurde sogar der Anführer, weil er als besonders grausam galt. Nach einiger Zeit kam Johannes, um vom Bischof den ihm anvertrauten Jüngling anzuholen. Dieser brach in großer Verzweiflung aus und sagte, dass der Jüngling tot sei. Auf Nachfragen von Johannes, sagte er weiter, dass der Jüngling für Gott gestorben und nun der Anführer einer Räuberbande sei. Johannes ließ sich erklären, wo diese Bande sich versteckt. Sogleich begehrte er nach einem Pferd und machte sich sofort auf, um den Jüngling zu besuchen. Auf dem Weg dahin wurde er von der Räuberwache ergriffen und zum Anführer gebracht. Dieser flüchtete vor Schreck und Angst, als er den Heiligen sah. Doch, obwohl eigentlich viel zu schwach und kraftlos, eilte er ihm hinterher und rief ihm zu: „Warum fliehst du vor mir, deinem Vater? Fürchte dich nicht! Noch ist Hoffnung! Halte an, mein Sohn, denn Gott hat mich zu dir gesandt! Ich will für dich Rechenschaft ablegen und auch für dich sterben, so wie der Herr für uns gestorben ist, wenn es sein soll.“ Bei diesen Worten bliebt der Jüngling beschämt stehen, warf seine Waffen weg und kehrte reuevoll zurück. Bitterlich weinend fiel er dem Heiligen um den Hals und fleht um Vergebung. Johannes nahm ihn bei der Hand, versprach ihm, Verzeihung bei Christus zu erwirken und führt ihn wie im Triumph zur staunenden Gemeinde zurück. Von da an betete und fastete er mit ihm. Er tröstete ihn und hat ihn nicht eher verlassen, als bis er wieder mit Gott versöhnt und ein Kind Gottes geworden war.
Am Johannestag, den 27. Dezember, wird der nach ihm benannte Wein, die Johannesminne, geweiht. Dieser Wein wird vom Priester mit den bedeutungsvollen Worten „Trinke die Liebe des heiligen Johannes, im Namen des Vaters †, des Sohnes † und des heiligen Geistes † Amen” an die Gemeinde gereicht, die mit ihm „die Liebe Johannes'“ kosten darf und damit vor Krankheiten und Gefahren geschützt ist.
Die Attribute des heiligen Johannes sind der Adler, wenn er als Evangelist dargestellt wird und ein Kelch, aus dem eine Schlange kriecht, wenn der Apostel gemeint ist. Hin und wieder wird auch der Ölkessel abgebildet.
Sein langjähriger Aufenthalt als Presbyter in Ephesus, von wo aus er die sieben kleinasiatischen Gemeinden gründete, die in der Offenbarung mit den sieben Sendschreiben angesprochen werden, ist geschichtlich belegt.
Martin Luther bezeichnete das Johannes-Evangelium als das "zarte rechte Hauptevangelium".
Die Stadt Ephesus, wo der Heilige Apostel gelebt hat, ist heute ein unscheinbares Dorf in der Türkei und heißt Selcuk.
Die Basilika, wo die Gebeine des heiligen Apostels ihre Ruhestätte fanden, ist heute eine türkische Moschee.
Papst Hilarius weihte ihm im 5. Jahrhundert ein Oratorium in der Taufkapelle des Lateranpalastes, der ersten Kirche Roms. Zusammen mit Johannes dem Täufer wurde ihm im 6. Jahrhundert die Basilika San Giovanni in Laterano geweiht. Angeblich wurde dort auch lange Zeit Johannes‘ Tunika unter dem Papst-Altar verwahrt und verehrt.
Auf der Insel Patmos liegt zwischen dem im Jahr 1088 gegründeten Johannes-Kloster und dem Ort Patmos die Apokalypse-Grotte. In dieser Grotte hat er vermutlich das letzte Buch des Neuen Testaments verfasst. Das Johannes-Kloster birgt Reliquien, seltene Handschriften, Kirchenschätze und Ikonen von unschätzbarem Wert.