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28. Dezember Tag der unschuldigen Kinder
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Dieser Tag gilt dem Gedenken der Kinder, die auf Befehl von König Herodes getötet wurden, um das eine Kind aus der Welt zu schaffen, dessen Herrschaft ihm angekündigt wurde und das er so sehr fürchtete, weil er es mit einem Thronanwärter aus dem Hause Davids zu tun hatte und somit sein Herrscheranspruch unbestritten war. Die Kirche erinnert sich damit aber nicht nur an die vielen unschuldig gestorbenen Kinder, sondern hält sich auch vor Augen, dass der gerettete Sohn Gottes bewahrt wurde für das besondere Opfer auf Golgatha (der Ort, wo das Kreuz Jesu stand). Der Gott und Vater, der sein Kind vor den Soldaten des Herodes bewahrte, verlieh dem Pilatus die Macht, seinen Sohn zu kreuzigen. An diesem Tag sehen wir, dass der Christus in eine Welt der Finsternis hineingeboren wurde, eine Welt der Angst und des Hasses. Er ermahnt uns an den Kreuzweg, der so dicht bei Bethlehem beginnt.
Bischof Optatus von Mileve erinnerte als einer der ersten Kirchenmänner an die bethlehemischen Ereignisse in der Mitte des 4 Jahrhunderts und nannte die Kinder Märtyrer, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben. In einem Kalender aus Verona Ende des 5. Jahrhunderts und im Jahre 505 in einem Kalender aus Karthago (heute: Tunis) wird der Gedenktag im Anschluss an Weihnachten genannt. Reliquien sind in Gallien bereits im 5. Jahrhundert bezeugt.
Im Mittelalter wurde der Tag mit Mysterienspielen und in Schulen und Klöstern mit Kinderfesten begangen. Waisenhäuser wurden oft unter den Schutz der Unschuldigen Kinder gestellt. Auf dem 6. Konzil von Konstantinopel, wurde das Fest der Kinder aber verboten, weil dieses Spiel als ein Narrenfest gefeiert wurde, das möglicherweise in der Tradition orientalischer Narrenkönige, römischer Saturnalien und eventuell auch keltischer Tiervermummung stand.
Weder das Verbot des Konzils von Konstantinopel, noch die Verbote der Konzilien von Basel oder Trient haben die Tradition abschaffen können. Im 11. Jahrhundert wurde das Fest erstmals in Rouen gefeiert, es hielt sich bis ins 18. Jahrhundert.
Im Einflussbereich der Reformation verschwand das Fest im 16. Jahrhundert, in katholischen Gegenden das Brauchtum weithin spätestens während der Aufklärung. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurden neue liturgische Texte erarbeitet und der Tag wird mit Kindersegnungen begangen. Eine neue Bedeutung erlangte der Tag der unschuldigen Kinder in den letzten Jahren als Tag der Mahnung zum Schutz des ungeborenen Lebens und Bußtag für die vielen Abtreibungen.
Ob dieser Kindermord in diesem Ausmaß wirklich stattgefunden hat, wird seit jeher diskutiert und von Historikern stark angezweifelt.