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Die Kappeler Milchsuppe

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Den meisten Schweizern war es sicher nicht ganz wohl bei dem Gedanken, gegeneinander kämpfen zu müssen. Es wird berichtet, dass während der Friedensverhandlungen die einfachen Soldaten ihren eigenen Kompromiss fanden: Auf der Grenze zwischen den Kantonen Zug und Zürich entfachten sie ein Feuer, stellten einen großen Topf darauf und kochten eine Milchsuppe. Von den Zugern kam die Milch, von den Zürchern das Brot für die Milchsuppe, die die beiden Parteien dann gemeinsam auslöffelten. Die Kappeler Milchsuppe besiegelte also das Ende des ersten Kappeler Krieges von 1529.

Zwingli passte die Beilegung des Konflikts durch einen Kompromiss nicht besonders. Er sah die Chance, die evangelische Bewegung mit Gewalt vollständig durchzusetzen, als vertan an.

Im gleichen Jahr 1529 fand das »Marburger Religionsgespräch« zwischen Luther und Zwingli statt (siehe auch Kapitel 2). Man hatte 15 Punkte zu diskutieren, über die man sich einigen wollte. Bei 14 Punkten war das kein Problem, beim 15. Punkt, dem Abendmahl, konnte man sich nicht einigen (siehe auch Kapitel 17). Die evangelische Bewegung blieb gespalten.

Zwingli blieb ungeduldig und wollte die Reformation in der Schweiz vorantreiben. Doch der Rat Zürichs wollte sich zu einem Krieg gegen die katholischen Schweizer nicht überreden lassen. Man wollte die Katholiken aushungern und versuchte es mit einer Lebensmittelblockade, indem man die Grenzen zu Deutschland schloss. Das hatte wenig Erfolg, die benötigten Lebensmittel kamen dann aus Italien. Dafür bekam Zwingli nun, was er wollte: Die katholischen Kantone erklärten den evangelischen den Krieg.

Wie schon 1529 standen sich die Heere am 11. Oktober 1531 gegenüber. Nun wurde gekämpft. Aber die Zürcher wurden in diesem zweiten Kappeler Krieg geschlagen, Zwingli blieb auf dem Schlachtfeld. Man weiß heute nicht mehr ganz genau, was passierte. Einigen Berichten zufolge wurde er schwer verwundet von seinen Feinden gefunden, verspottet, misshandelt und dann erschlagen (später rühmten sich mindestens drei Männer dieser Tat). Andere berichteten, dass Zwingli tot aufgefunden wurde. Das Ergebnis bleibt das gleiche: Zwinglis Leichnam wurde vom Henker gevierteilt und verbrannt, seine Asche mit Schweineasche vermischt und verstreut.

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