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...oder die Biologie

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Andere Faktoren sprechen eher für eine biologische Erklärung. Zum Beispiel, daß die Depression ziemlich genau zwei bis vier Tage nach der Geburt einsetzt. Es scheint eine Art biologische Uhr zu geben, die das Ganze steuert. Es sind sehr viele Frauen davon betroffen, auch solche, die sonst keine Probleme mit Gefühlsschwankungen haben. Aber der wichtigste Grund, die Biologie zu verdächtigen, ist der, daß die Hormonumstellungen enorm sind. Und daß ähnliche Hormonumstellungen in anderen Lebenssituationen zu genau der gleichen Niedergeschlagenheit führen.

Ein Kind zu gebären und mit dem Stillen anzufangen, ist, wie für eine Weile ins Klimakterium zu kommen. Das klingt merkwürdig, weil die Frau doch gerade ein Kind geboren hat und eine Frau im Klimakterium nicht mehr Mutter werden kann. Aber hormonell passiert ungefähr das gleiche. Während der Schwangerschaft ist der Gehalt an den weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron extrem hoch. Nach der Geburt sinkt er in den Keller. Das gleiche passiert mit einer Frau im Klimakterium. Bei einer Frau, die geboren hat, wird der Östrogenspiegel durch das Stillhormon Prolaktin niedrig gehalten. Bei einer Frau im Klimakterium stellen die Eierstöcke selbst die Östrogenproduktion ein.

Hormonumstellungen sind immer lästig. Die sehr große Umstellung nach einer Geburt ganz besonders. Ein sinkender Östrogenspiegel löst eben genau solche Symptome aus wie Depression, aber auch Schweißausbrüche und Trockenheit in der Scheide. Also genau die gleichen Symptome, die eine Frau im Klimakterium erleben kann. Aber während sich bei ihr die Beschwerden über einen längeren Zeitraum hinziehen, geschieht die Umstellung bei einer Frau nach der Geburt blitzschnell. Die Folge kann eine starke Depression sein.

So geht's mir gut nach der Geburt

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