Читать книгу Morgen komm ich später rein - Für mehr Freiheit in der Festanstellung - Markus Albers - Страница 25
Der volkswirtschaftliche Verlust durch
Langeweile
ОглавлениеWas immer man von solchen Modebegriffen hält, die nicht selten nur das Medienbedürfnis nach immer neuen Schreckensschlagzeilen füttern - eins steht fest: Der volkswirtschaftliche Verlust durch Langeweile im Büro und ineffiziente Arbeitsabläufe ist nachweislich enorm. Laut Gallup-Institut verlieren deutsche Unternehmen jährlich 220 Milliarden Euro durch mangelnde Motivation von Mitarbeitern. Der jüngste Engagement-Index des Marktforschungsunternehmens zeigt, dass 87 Prozent der deutschen Beschäftigten keine echte Verpflichtung gegenüber ihrer Arbeit empfinden. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch solche negativen Einstellungen geht in dreistellige Milliardenbeträge.
Ähnlich erschreckend klingen die Zahlen des Arbeitsklima-Barometers 2008 des IFAK Instituts aus Taunusstein: Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich ihrem Arbeitgeber nur mäßig verbunden; 22 Prozent haben innerlich bereits gekündigt, und nur 15 Prozent bekunden eine hohe Verbundenheit mit dem Arbeitgeber. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen die Bindung schwach ausgeprägt ist, zeigen geringere Eigeninitiative und weniger Verantwortungsbewusstsein in ihren Unternehmen. Beschäftigte, die nur eine geringe Bindung zu ihrem Arbeitgeber aufweisen, fehlen durchschnittlich 9,3 Tage pro Jahr; bei hoher Bindung sind es nur 5,9 Tage. Außerdem verbringen »Ungebundene« am Arbeitsplatz mehr Zeit mit arbeitsfernen Dingen. Mitarbeiterbindung hingegen steigert die Innovationsfähigkeit der Unternehmen. Erwerbstätige mit hoher Bindung zum Arbeitgeber bringen im Durchschnitt fast zwanzig Ideen und Verbesserungsvorschläge im Jahr ein. Bei Erwerbstätigen ohne Bindung sind es nicht mal halb so viele. Arbeitnehmer, die sich nur wenig mit dem Unternehmen identifizieren, denken auch eher über einen Arbeitsplatzwechsel nach. So stimmte bei der Befragung nur ein Drittel derjenigen, die sich nicht an die Firma gebunden fühlen, der Aussage uneingeschränkt zu: »Ich habe die Absicht, auch in einem Jahr noch für mein derzeitiges Unternehmen zu arbeiten.« Für die Studie wurden im März und April 2008 repräsentativ ausgewählte Arbeitnehmer in Deutschland telefonisch befragt.
Wie Motivation, Produktivität und Kreativität von Mitarbeitern in der Easy Economy dadurch steigen, dass ihre Arbeitgeber ihnen mehr Freiheit, Flexibilität und Eigenverantwortung zugestehen, wird im zweiten Teil des Buches Thema sein. Aber was bringen die klassischen Motivationsideen der guten alten New Economy, die heute in vielen Unternehmen Einzug gehalten haben? Tischtennisplatte, kostenlose Massage, frisches Obst für alle ...