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Fremdbestimmt = spaßfrei

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In vielen Berufen ist es mit der Selbstbestimmtheit, der intrinsischen Motivation, damit auch dem Flow und dem Spaß nicht so weit her. Zwei der von Csikszentmihalyi genannten Gründe dafür interessieren uns hier: 1. der Mangel an Steuerungsmöglichkeiten und 2. der Umgang mit der Zeit, der von Rhythmen bestimmt ist, die nicht beim Arbeitnehmer liegen. Zum ersten Punkt schreibt er: »Ein Arbeitnehmer, dem noch der kleinste Schritt vorgegeben ist, verliert rasch das Interesse an seiner Arbeit.« Die beiden häufigsten Klagepunkte im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit beträfen die Monotonie der jeweiligen Tätigkeit und die Konflikte mit Vorgesetzten. Der zweite Punkt ist essenziell. Die unflexible Arbeitszeit, die mit der Industriellen Revolution unseren Tagesablauf und unsere Lebensplanung zu diktieren begann, brachte einen Zeitrahmen mit sich, »in dem die Arbeitenden die Kontrolle über ihre psychische Energie einbüßten - ob nun tatsächlich Arbeit da war, die erledigt werden musste, oder nicht«. Das gilt heute noch für die meisten Büroarbeiter.

Doch auch für Csikszentmihalyi ist Hoffnung in Sicht. Die neuen Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie haben die Begriffe Arbeitsplatz und Arbeitszeit theoretisch sehr stark relativiert: Der mit dem betrieblichen Rechner vernetzte häusliche PC gestattet es immer mehr Arbeitnehmern, ihr Tempo selbst zu bestimmen. So arbeitende Menschen können beschließen, »zum Angeln zu fahren, wann immer sie wollen«. Doch der Wissenschaftler sieht ein großes Hindernis auf dem Weg, solche flexiblen Arbeitsformen für viele zu ermöglichen. Die dominante Unternehmenskultur beurteilt Menschen, die Karriere machen wollen, immer noch nach der Menge der Überstunden: »Während die extrinsischen Belohnungen innerhalb der Organisation (Bezahlung, Beförderung, Einfluss) in der Regel direkt proportional der Menge an Zeit sind, die man in betriebliche Ziele investiert, stehen intrinsische Belohnungen (das Gefühl eine Arbeit gut, mit Geschick und Phantasie ausgeführt zu haben) häufig gerade im umgekehrten Verhältnis dazu.« Der Stress für Wissensarbeiter nehme daher weiter zu und es werde wohl noch eine Weile dauern, bis Unternehmen ein durchdachtes - sprich flexibleres und freieres - Zeitmanagement installierten.

Zeit für ein kleines Zwischenfazit: In der Easy Economy geht es darum, wieder Spaß an der Arbeit zu finden. Darum auch das dem ersten Kapitel vorangestellte Motto: If it's not fun, why do it? Aber wir wollen Spaß am Arbeitsplatz weder definieren als vom Chef vorgeschriebene Unterhaltungsmaßnahmen noch als von Mitarbeitern initiierte Albereien. Weder als New-Economy-Gimmicks, die uns nur von der Arbeit abhalten noch als Luxus-Incentives, mit denen uns der Chef ja doch nur an den Schreibtisch ketten will. Sondern: Spaß bei der Arbeit entsteht dann, wenn wir wie Erwachsene behandelt werden. Wenn wir selbst entscheiden können, wie wir am effektivsten funktionieren. Spaß ensteht aus dem Gefühl der Kontrolle über die eigene Zeit und über die eigene Leistung. Spaß bedeutet, eine anspruchsvolle Aufgabe mit möglichst hoher Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit auszuführen - wann, wo und wie man will - und dann ganz schnell Angeln zu gehen.

Morgen komm ich später rein - Für mehr Freiheit in der Festanstellung

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