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Gesunde Ernährung

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Eine dauerhafte stressbedingte Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und die resultierende Cortisolfreisetzung scheinen eine langfristige Überlebensstrategie des Köpers zu aktivieren. Das bei gestressten Menschen zu beobachtende gesteigerte Bedürfnis nach kalorien- und fettreichen Nahrungsmitteln dürfte aus evolutionärer Sicht dazu dienen, ausreichend Reserven für die nächsten bevorstehenden Stressoren zu haben. Zudem haben viele Menschen gelernt, sich durch Zucker- und Fetthaltiges vermeintlich zu »beruhigen«. Ein Teufelskreis.34

Stress hat aber nicht nur Einfluss auf unser Ernährungsverhalten, sondern auch eine gesunde Ernährung kann, über die Modulation unseres Darmmikrobioms, umgekehrt die Stressreaktion unseres Körpers mildern. Wie unsere Darmbakterien Einfluss auf zahlreiche Organsysteme unseres Körpers, ja sogar auf unser Verhalten nehmen, werden ich in Kapitel »Mikrobiom« genauer beleuchten. Fest steht, dass die tägliche Ernährung unseren innigsten Kontakt zu unserer Umwelt darstellt. Ein Umstand, den vielen Menschen, die Essen als notwendiges Übel ansehen, um die »Maschine Köper« am Laufen zu halten, nicht berücksichtigen. Groß angelegte Studien haben gezeigt, dass eine mangelhafte und einseitige Ernährung weltweit für mehr Todesfälle verantwortlich ist als alle anderen Risikofaktoren, einschließlich des Tabakrauchens.35

Eine gesunde Ernährung hingegen liefert nicht nur ausreichend Nährstoffe bei gleichzeitig weniger leeren Kalorien, sie ist zudem als Lieferant von Methylgruppen und anderen bioaktiven Molekülen auch ein potenter Modulator epigenetischer Prozesse.36

Das unsichtbare Netz des Lebens

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