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Bekenntnis zur klaren Orientierung

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Erst die Erfahrung des Nationalsozialismus mit seiner antichristlichen Ideologie und seiner Menschenverachtung brachte dann nach dem Zweiten Weltkrieg die Erkenntnis, dass die Christen der verschiedenen Konfessionen im täglichen und vor allem politischen Leben mehr eint als trennt. Hermann Ehlers beschrieb das auf dem Hamburger Parteitag der CDU 1953 in der Rückschau so: „Wir sind beim Neubeginn unseres politischen Weges 1945 nicht aus theoretischen Erwägungen, sondern aus praktischen, in Not und Tod bewährten Erfahrungen zu der Überzeugung gekommen, dass es für uns keine andere tragfähige Grundlage unseres politischen Handelns geben kann als die Verantwortung vor dem Worte Gottes.“ Also: Es gab eine sehr bewusste Entscheidung für das C. Ohne das C und seine Verpflichtung wäre die Gründung der Union nicht denkbar gewesen. Oder anders, wie es der Bonner CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Eisel formuliert: „So war das C ein bewusstes Bekenntnis gegen die Ausschaltung aller ethischen Prinzipien in der Politik.“

Stimmt. Denn auch der erste CDU-Abgeordnete für die Bundesstadt am Rhein, die damals provisorische Hauptstadt war, hielt in seinen Erinnerungen genau dies fest. Konrad Adenauer beschrieb die damalige Überzeugung, „dass nur eine Partei, wurzelnd in dem weiten christlichen Boden, auf festen ethischen Grundsätzen und gestützt auf alle Schichten des deutschen Volkes, in der Lage sein würde, Deutschland aus seiner Not wieder aufzurichten“. Es mag für manche Ohren heute pathetisch klingen, ist aber genau so gemeint gewesen, was im September 1945 in den Kölner Leitsätzen gleichsam als Grundsatzprogramm so formuliert wurde: „Gott ist der Herr der Geschichte und der Völker, Christen die Kraft und das Gesetz unseres Lebens. Die deutsche Politik unter der Herrschaft des Nationalsozialismus hat diese Wahrheit geleugnet und missachtet. Das deutsche Volk ist deshalb in die Katastrophe getrieben worden. Rettung und Aufstieg hängen ab von der Wirksamkeit der christlichen Lebenskräfte im Volke. Deshalb bekennen wir uns zum demokratischen Staat, der christlich, deutsch und sozial ist.“

Klingt wie von früher. Ist es aber nur eine nette Geschichte aus längst vergangenen Tagen? Oder steckt vielleicht auch heute ein grundsätzlicher Auftrag in dem, was damals grundsätzliche Überzeugung war? Konrad Adenauer jedenfalls war dagegen, dass die CDU nicht mehr sein müsse als eine weltanschaulichneutrale Sammlungspartei. Vorschläge und Debatten hierzu gab es bereits damals. Aber der Alte mischte kräftig mit an dem, was im März 1946 in Neheim-Hüsten programmatisch so festgeschrieben wurde: „Wir betrachten die hohe Auffassung des Christentums von der Menschenwürde, vom Wert jedes einzelnen Menschen als Grundlage und Richtschnur unserer Arbeit im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben unseres Volkes.“ Ein klares Bekenntnis zum C, wie auch bei der Konstituierung der CDU als Gesamtpartei unter dem Vorsitz von Adenauer im Mai 1950 in Königswinter bei Bonn. Damals berief man sich auf die „Gesamtvertretung des politischen Willens aller sich zum christlichen Gedanken bekennenden Kräfte in ganz Deutschland“. Nahtlos schloss sich 1956 im Statut der Partei dazu an: „Die Christlich Demokratische Union Deutschlands will das öffentliche Leben im Dienst des deutschen Volkes und des deutschen Vaterlandes aus christlicher Verantwortung und nach dem christlichen Sittengesetz auf der Grundlage der persönlichen Freiheit demokratisch gestalten.“

Das Kreuz mit dem C

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