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2.3.1 Qualitativ empirisch

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Qualitative Sozialforschung zielt grundsätzlich darauf ab, die Innensicht einer Kultur aus empirischen Fragmenten zu re-konstruieren.[264] Ihr liegen verschiedene Konzepte sozialer Strukturen und sozialer Prozesse zugrunde, die wiederum verschiedene Verfahren und Techniken der Datensammlung und -analyse bedingen und die im Hinblick auf die Generalisierung der Forschungsergebnisse differieren.[265] Da Handlung und Verhalten andere Qualitäten sichtbar zu machen vermögen als das Erzählen über ebendiese Handlung, bietet sich die Kombination von Befragung und Beobachtung an.[266] Dementsprechend bestand die Datenbasis des vorliegenden Projekts aus mehreren Instrumenten: Kurzinterviews, Kurzfragebogen, Experteninterviews sowie nichtteilnehmender Beobachtung, ergänzt durch die quantitative Inhaltsanalyse serieller Textbestände.

Philipp Mayring schlägt ein allgemeines qualitatives Verfahren vor, das die Konzeption und die Durchführung der Datenerhebung und -auswertung sowohl methodisch als auch forschungspraktisch beschreibt.[267] Für die Auswertung schlägt er grundsätzlich drei qualitative Techniken vor, die Zusammenfassung (Verdichtung auf inhaltliche Kerne), die Strukturierung (Ordnen nach formalen, inhaltlichen, typisierenden oder skalierenden Kriterien) und die Explikation (Erschliessung eines Ausschnitts durch textspezifische Kontextualisierung). Vergleichbares leistet auch die von Udo Kelle und Susann Kluge beschriebene systematische Kategorien- und Typenbildung, deren methodologische Fundierung und forschungspraktische Darstellung sich ebenfalls als dienlich erwiesen.[268] Sie besteht im Wesentlichen aus vier Auswertungsschritten: Kategorie- und Subkategoriebildung, zwei- oder mehrdimensionale Kreuztabellen durch Fallvergleiche und Fallkontrastierungen, Typenbildung durch typisierte Kombination von Handlungsmustern sowie abschliessende verstehende Analyse.

Denkbar wären auch andere Auswertungsverfahren gewesen. Die Stärke der Objektiven Hermeneutik nach Oevermann etwa liegt vor allem in der Bearbeitung längerer Texte, beispielsweise biografischer Interviews oder transkribierter Beobachtungen von sozial dichten Situationen – zwei Formate, die im vorliegenden Projekt nur teilweise entstanden. Die dokumentarische Methode nach Bohnsack hätte ein durchaus angemessenes Instrumentarium geboten, vor allem in Form der sinn- und formgenetischen Typenbildung. Sie sieht jedoch von Anfang an eine von Theorie oder Fragestellungen geleitete Textauswahl vor.[269] Gerade dieser Verfahrensschritt erschien jedoch für Datenmaterial, das insbesondere aus eher kurzen Interviewtexten zusammengesetzt war, als zu wenig zielführend.

Das Rütli - ein Denkmal für eine Nation?

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