Читать книгу This is my China - Martina Schermer - Страница 12

Shopping, shopping, shopping

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Schon auf dem Weg zur Metrostation gibt es die eine oder andere Kuriosität zu entdecken. Mein Weg führt mich täglich eineinhalb Kilometer geradeaus durch die Lóushānguān Lù, eine typisch chinesische Einkaufsstraße. In der Früh werden da bereits zahlreiche Waren feilgeboten. Menschenschlangen stehen vor den Läden, die eine Art Pfannkuchen oder ähnliche frittierte Teigwaren verkaufen. Die Läden haben jeweils die Größe einer Garage, und so gibt es Bettenladen, Baumarkt, Wäscherei, Drogerie, Restaurant, Fisch- und Krabbenladen, Blumenladen und eben zahlreiche Pfannkuchenbäckereien schön über die ganze Straßenlänge auf jeder Seiten aufgereiht. Dazu kommen fahrende Händler, die statt des einen Hinterrades am Fahrrad zwei Räder haben und darauf eine große Kiste. In den Kisten befinden sich alle möglichen Arten von Waren – so auch Fische. 50 Zentimeter lange tote Brocken, die in einer Schicht von fünf Zentimetern Wasser liegen. Dazu hat es wohlgemerkt die 30 bis 35 Grad Celsius Außentemperatur, und die Sonne scheint schön den ganzen Tag mit voller Kraft darauf. Mmmhhh, wer bekommt da nicht Lust auf Steckerlfisch?

Oder wie wäre es mit Krabben? Diese gibt es am Stand nebenan, wo sie aufeinandergestapelt und gefesselt – da noch lebendig – liegen. Neben den Schildkröten und Aalen. Die schwimmen in ihren Becken herum und warten auf die Bratpfanne beziehungsweise den Wok.

Eines Tages gehe ich auf der anderen Straßenseite, da sehe ich ein Ehepaar am Bürgersteig samt einem Haufen von Fröschen. Die sind in einem großen Netz, ca. 100 an der Zahl, und hüpfen fröhlich umher und – aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit – aufeinander herum. Daneben sitzt die Frau, nimmt einen Frosch nach dem anderen und schneidet sie mit einer Haushaltsschere auseinander. Ohne mit der Wimper zu zucken, Tier für Tier.

Um bei den ekligen Dingen zu bleiben: Eines Abends bei der Arbeit sitzen nur noch meine Kollegin Joy und ich im Büro. Joy schlägt vor, Pizza zu bestellen. Da ich ja völlig hilflos in allen Alltagsangelegenheiten hier bin, übernimmt sie die Bestellung. Was geliefert wird, ist kaum zu beschreiben. Eine Pizza, auf der liegen Bratwürste, Meeresfrüchte, Ananas, Cocktailsoße und (gefühlte) 100 Gramm Käse pro Quadratzentimeter. Ich esse ein Stück. Danach ist mir so schlecht, dass ich nur mit Müh und Not nach Hause komme. Ich muss mich glücklicherweise nicht übergeben, bin aber des Öfteren kurz davor – und bin es immer noch, wenn ich an diese Pizza denke.

Da macht mein europäischer Magen Chili, Frosch und Aal ohne jegliche Probleme mit, aber schlecht wird mir von einer Pizza einer amerikanischen Restaurantkette.

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