Читать книгу This is my China - Martina Schermer - Страница 6

Behörden, Behörden

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Am Montag nach meinem Einzug – nach eben nur eineinhalb Stunden Schlaf – muss ich noch zum Gesundheitscheck. Die Fragen nach Lepra, Cholera und Pest habe ich alle schon in Deutschland verneint. Hier in China nun noch ein zweites Mal. Respekt gebührt der chinesischen Abfertigung. Der Warteraum ist vollgestopft mit Ausländern, die sich um eine Aufenthaltserlaubnis bewerben. Die insgesamt zehn medizinischen Untersuchungen gehen im Akkord voran. 1. Arzt: Pulsmessung, 2. Arzt: Ultraschall, 3. Arzt: Lungen abgehört – Takt: ein Ausländer pro Minute, zehn Minuten pro Ausländer. Die Arztpraxis in Deutschland hat insgesamt fünf Tage gebraucht. Ich musste dreimal hin, davor einmal in eine andere Praxis zum Röntgen. Beim eigentlichen Check hatte mich die Ärztin dann gar nicht untersucht, ich musste den Fragebogen selbst ausfüllen, die Laborergebnisse waren verspätet. Viermal bin ich durch die halbe Stadt gefahren. Und anschließend habe ich eine Rechnung über 225 Euro bekommen. In China gibt es zehnmal so viel Service für ein Viertel des Preises.

Erschreckt hat mich nur hier in Shànghǎi: Nach den Aufregungen der letzten Tage sitze ich hier in China mit dem niedrigsten Blutdruck aller Zeiten und drei Kilo weniger als zwei Wochen zuvor.

Einen Tag später muss ich bei der Polizei zur Registrierung antreten, ein weiterer Schritt bei den Behördengängen. Die Human-Resources-Assistentin meiner Firma hat mir Adresse, Öffnungszeiten und Formularnamen sorgsam auf ein kleines Zettelchen geschrieben. „8 – 20 Uhr“ steht da, und so stehe ich um 8 Uhr morgens bereit in der lokalen Polizeistation. Es ist niemand da. Irgendwann kommt eine Angestellte an den Schalter, winkt mich zu sich herüber. Ich zeige ihr meinen Zettel. Sie nimmt einen Stift, streicht die „8:00 Uhr“ durch, schreibt „8:30 Uhr“ hin und schickt mich zurück zum Wartebereich.

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