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Kriegserklärungen und Bündnisse

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Die Kriegserklärung Österreich-Ungarns löste einen fatalen Dominoeffekt aus, denn die Bündnissituation Europas führte nun zu einer Kriegserklärung nach der anderen.

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges waren die europäischen Großmächte in einem engen Bündnissystem miteinander verstrickt. Europa war außenpolitisch bereits in zwei große Interessensblöcke aufgeteilt. Auf der einen Seite standen die »Mittelmächte«, so genannt wegen ihrer geografischen Lage. Das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn und Italien bildeten in der Mitte Europas von der Nordsee bis zum Mittelmeer einen großen Bündnisblock. Auf der anderen Seite stand die »Entente« (französisch: »Einvernehmen« oder »Vereinbarung«), ein Bündnisblock, bestehend aus Großbritannien und Frankreich im Westen und Russland im Osten.


Fantasiedarstellung der Propaganda – die Herrscher der Mittelmächte gemeinsam auf einem Bild: der deutsche Kaiser, der Herrscher des Osmanischen Reiches und der österreichische Kaiser, der bulgarische Zar, alle umrahmt von ihren Nachfolgern


Wilhelm II. und Franz Joseph I.: die Bündnispartner

Am Tag nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien gab Zar Nikolaus II. den Befehl zur Mobilisierung, zog diesen aber – nach einem Vermittlungstelegramm des deutschen Kaisers – wieder zurück. Weitere 24 Stunden später hatte das Zögern allerdings ein Ende: Nachdem die Militärs auf den Zaren Druck ausgeübt hatten, erfolgte am 30. Juli doch noch die russische Vollmobilmachung. Daraufhin erklärte der deutsche Kaiser am 1. August Russland den Krieg, zwei Tage später auch Frankreich. Am 4. August erfolgte bereits der Einmarsch der deutschen Truppen ins neutrale Belgien (aus militärischen Erwägungen, Stichwort: »Schlieffen-Plan«) – das war wiederum für Großbritannien der Grund, seinerseits dem Deutschen Reich den Krieg zu erklären.

So erlebten wir den Ersten Weltkrieg

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