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8 Wie leyend man sich Skandale?
ОглавлениеVor Corona echauffierte oder entsetzte oder begeisterte man sich zum Beispiel über:
• Das Trump-Regierungsende.
• Die Klimakinder-Kritik von Christian Lindner.
• Oder die Putin-Säuberung, die Nawalny erreicht hatte.
• Oder den Brand in Moria.
• Man räsonierte über den Abstieg der CDU nach der verlorenen Bürgerschaftswahl in Hamburg im Januar 2020.
• Und darüber, wie Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Chefin infrage gestellt wurde.
Zum Glück hatte die vorher schon ausgesorgt, indem sie sich installieren ließ als Verteidigungsministerin in der Nachfolge von Ursula von der Leyen. Über die man auch noch Corona-frei lästern konnte wegen ungezählter Skandale, die sie den Deutschen hinterlassen hatte. Mitsamt der Kosten, die dieser Nachlass Frau von der Leyens mit sich brachte. Und die uns vorkamen wie eine enorme Erbschaftssteuer dazu. Als da waren:
• Die hohen Kosten und
• Die schlechte Ausrüstung bei der Bundeswehr.
• Die Skandale um Beraterverträge
• und um Anmietungen,
• die Renovierungsausgaben für das Schulschiff Gorch Fock.
• und so weiter und so weiter und so weiter.
Man fragte sich, ob dies alles Frau von der Leyens eigentliche Qualifikation gewesen war für ihr neues Amt in Europa? Als sie ins EU-Kommissionspräsidentenamt geflüchtet war? Konnte man froh sein, dass sie nicht noch mehr Skandale vorzulegen hatte? Sonst wäre sie am Ende prädestiniert gewesen für das US-Präsidentenamt!
Wie wollte sie je aus diesem Schlamassel herausgekommen sein, wäre sie weiter Verteidigungsministerin geblieben? Aber die Lösung war, dass sie noch im Nachhinein einfach einen besonderen Ausrede-Katalog zwischen den Zeilen aufschlug.
Wenn man beispielsweise auf die Vorhaltung, sie habe sich zu viele und zu teure Berater ins Haus des Verteidigungsministeriums geholt, durchaus interpretieren konnte, dass in Bezug auf Moderation, Akzelerierung des Arbeitstempos und Vorgaben des Rechnungshofes es dringend notwendig gewesen war, diese Leute zu holen. Denn als Fremdfirmen haben die offenbar keine Ahnung von den Dingen. Die Bundeswehr musste sie beraten, da diese Berater sonst auf dem Arbeitsmarkt der Selbständigen völlig verloren wären.
Und die Verteuerung der Gorch-Fock-Sanierungskosten von avisierten 9,6 Millionen Euro auf am Ende 135 Millionen Euro wurde nur noch relativ gesehen. Denn die erhöhten sich ja nur um 125 Millionen Euro. Nahm man als Vergleichswerte den Flughafen Berlin-Brandenburg BER. Oder den Stuttgarter Bahnhof ›Stuttgart 21‹, der statt 2,5 Milliarden bald über 10 Milliarden Euro kosten wird, und damit Mehrkosten aufweist von über 7 Milliarden Euro, konnte man die zusätzlichen 125 Millionen Euro für die Gorch Fock wirklich vernachlässigen.