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12 SPD und SPD gesellt sich gern

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Aber wir kommen vom Grundthema ab.

Und das waren ja die problemlosen Probleme

der Vor-Corona-Zeit.

Da sprach man also wochenlang von der CDU.

Das ertrug wiederum die SPD nicht.

Sodass sie sich gezwungen sah, sich vorzudrängen mit der nächsten Banalität. Respektive mit sich als nächster Banalität. Und damit man auch von ihr sprach, musste sie uns unbedingt infizieren mit der Idee eines Kanzlerkandidaten. Und zwar bereits im August 2020. Wiewohl die Bundestagswahl erst stattfinden sollte im September 2021.

Davor jedoch erwies es sich erst einmal, dass diese SPD mit einem noch wieder anderen Virus infiziert war. Und zwar mit einem Virus, das organisatorische Strukturen angreift. Vor allem in Führungsetagen. Das sie lahmlegt, auflöst und zu monatelangen Transplantationsversuchen führt. Bis endlich, nach in diesem Fall sechs Monaten, zwei Figuren gefunden waren, die als Adapter in ausgebrannte, leere Stellen eingepasst werden konnten.

Nämlich einen Norbert Walter-Borjans.

Und eine Saskia Esken.

Zwei aufstrebende Parteimitglieder, die durch Zufall in den hintersten Reihen dieser SPD aufgespürt wurden.

Oder sogar unter den hintersten Reihen?

Jedenfalls besiegten sie den oft als altmodisch und konservativ und establishmentiert hingestellten Olaf Scholz, der als seinerzeitiger Finanzminister in ihren Augen schon zu sehr abgeglitten war in die Wunschkiste von CDU und Bundeskanzlerin.

Die Ansage der SPD-Basis war also klar:

Sie fühlte sich gut bedient, wenn die neuen SPD-Chefs zu verstehen gaben, dass etwa Deutschland keine Pflegekräfte brauche aus dem Ausland, also aus Polen, aus Kroatien oder aus sonst wo. Wo wir doch genügend Deutsche hätten. Und wenn wir die gut bezahlten mit einem Mindestlohn von 12 Euro, würden die genauso gut oder schlecht pflegen und ebenso perfekt Rollstühle schieben für die Gebrechlichen.

Und das wollten übrigens auch ab jetzt die beiden Erwählten für die SPD machen –

sie pflegen und schieben.

Für bessere Wahlergebnisse.

Und zu besseren Wahlergebnissen.

Das wäre ihnen schon deswegen zuzutrauen, weil sie zu verstehen gaben, dass sie, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, aus einer Generation kämen, die es gelernt habe, dass man sich um Leute kümmert, denen es schlecht geht. Wo es jetzt der SPD so schlecht geht, wären sie da und könnten sagen, dass sie da sind und dass sie dabei sind. Mehr sollte es auch gar nicht sein.

Außer Beistand.

Man wollte nur nicht zu gut pflegen und schieben.

Denn man musste schon zugeben, dass, wenn es der SPD gut gegangen wäre in den letzten Jahren, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nicht auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten zur Führung.

Deswegen waren sie der SPD auch so dankbar.

Dass es ihr schlecht geht.

Und sie waren dem Wähler dankbar, dass er für die SPD in Umfragen seinerzeit nur 12 bis 14 Prozent übrig hatte. Hätte der Wähler den Sozialdemokraten 25 Prozent zugestanden in diesen Umfragen, säßen Esken und Walter-Borjans bei der SPD eben weiter auf den Hinterbänken.

Oder unter den Hinterbänken.

Der schlechte Zustand der SPD fördere dementsprechend die innerparteiliche Demokratie, sodass jeder mal drankommen kann.

Was im Umkehrschluss heißt,

dass Erfolg Demokratie unterdrückt.

Je schlechter es der Partei geht,

umso demokratischer wird sie.

Sagt man gerne in der SPD.

Das Virus Demokratie?

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