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Bei der Bestellung eines zweiten Pflichtverteidigers ist die Justiz – zumeist aus Kostengründen (siehe oben) – sehr zurückhaltend. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft durch mehrere Personen vertreten ist, wird häufig das Bedürfnis nach mehreren Verteidigern (und arbeitsteiligem Vorgehen) verneint. Eher erfolgt die Bestellung, um bei langer Verfahrensdauer sicherzustellen, dass trotz vorübergehender, nicht nur kurzer Verhinderung eines Verteidigers gleichwohl weiterverhandelt werden kann.[103]

Die Bestellung kann aber auch dann geboten sein, wenn die Sache besonders schwierig oder umfangreich ist.[104]

Die Bestellung darf weder mit der Maßgabe, dass nur einmal Gebühren erstattet werden, noch mit der Beschränkung auf Fälle der Verhinderung verbunden werden.[105] Die Rücknahme der Bestellung ist vor Rechtskraft nur möglich, wenn sie gegen den Willen des Angeklagten erfolgt[106] oder wenn ihr Anlass weggefallen ist.[107]