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Statt es aber zu tun,

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statt es aber zu tun, statt es aber zu tun, fuhr Gregor

 ohne Max, der mit seinen Bemühungen um Jasmin voll ausgelastet war;

 ohne Erps, der sich seit neuestem mit Nadine zu verabreden suchte;

 ohne Lutti, der mit einer Adeltraud ging oder Edeltraud;

 ohne Charli, der frech behauptete, ein »Rendezvous« zu haben (wahrscheinlich war er bloß pleite);

 ohne Arne, der lieber seinen Blaufilter aufschraubte;

 und ohne Kötte, Vögler sowieso: ohne uns fuhr Gregor in den »Blauen Bengel«, den er einen Sommer lang arg vernachlässigt hatte. Eine dicke Negerin, die bei ihren dicken Darbietungen einen Rest an Unterwäsche anbehielt, verteilte Kirschlollis mit grünen Stielen, und während man überall zu lutschen begann, fiel Gregor auf, daß die Männer hier genauso aussahen wie Herr Kohnhorst oder Herr Schallenberg oder Herr Schattschneider sen., der vielleicht nur deswegen nicht mit an der Bar saß, weil er wieder einen Weltspartag vorbereiten mußte. Und: daß die Animiermatronen mit ihrem ewigen Beine-Übereinanderschlagen, Zigaretten-in-Zigarettenspitzen-Stecken, Lippen-Nachziehen und Haare-Hochwühlen auch nur drei oder vier Nummern mehr drauf hatten als, sagen wir mal, die Schöpker-Schwestern. Und: daß die Sofas und Stühle an den Lehnen fast ebenso abgewetzt waren wie beim »Kater« – kein Wunder, daß Larissa inzwischen das Weite gesucht hatte, in Paris wahrscheinlich oder in New York.

»Wie gefällt dir Osnabrück?« wurde Gregor von einer angesprochen, die schon vor Jahresfrist dasselbe gefragt hatte, und ausgerechnet in diesem Moment ließ die Negerin doch noch die letzten Stoffreste runterfallen.

»Naja, wenn ich mir Osnabrück so ansehe«, hörte sich Gregor sagen, »dann finde ich’s im Moment ziemlich unprickelnd«. Wo denn Larissa abgeblieben sei?

»Larissa? Nie gehört.«

Und auch die Tresenschlampe, die ja seit eh & je hier das Pils servierte und den Korn, sogar die Tresenschlampe schickte lediglich ein dunkles Gelächter aus dem Schlund und zog die Schultern hoch.

»Aber ich habe ihr was zu sagen!«

Wieso er das hatte, brauchte sich Gregor nicht mehr zu überlegen, denn da wuchs André dicht neben ihm empor:

»Dann verpiß dich, Jungchen, und laß dich nie wieder blicken!«

Weiberroman

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