Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 117

Trotzdem

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fuhr er diesen Herbst, diesen Winter so oft, wie’s taschengeldmäßig möglich war, nach Osnabrück, ging durch die Straßen und genoß es, daß ihm nirgendwo eine Frau Rethemeier entgegenkam, eine Frau Dellbrügge, Frau Lutterbeck oder gar: ein Max Schmedt auf der Günne. Der einzige, der ihm begegnete bisweilen, war der Milliardär – im »Schinderhannes«, der »Gaststätte zur Nonne« oder der »Bierorgel«, wo’s genauso schummrig zuging wie im »Blauen Bengel«; und dann tranken sie eine Weile, jeder für sich, und ließen einander in Frieden: Die Frauen, die irgendwo hinter ihrem Rücken die Wäsche wechselten, störten auch Gregor schon lange nicht mehr.

»Ich würde doch zu gern wissen«, dachte er einmal aus Versehen laut nach: über Kristina und wie’s ihr eigentlich möglich gewesen, eine ganze AG, ach was, eine ganze Stadt, ach was, eine ganze Generation in Bann zu schlagen – was hatte eine wie sie, das andre nicht hatten, außer, zu Beginn der Geschichte, eine Zahnspange?

»Ich würde doch zu gern wissen«, dachte er aus Versehen sehr laut nach, »was das Geheimnis ist von solchen Mädchen.«

Das sei ’ne ziemlich haarige Angelegenheit, fühlte sich der Milliardär angesprochen und auch gleich zu einer Antwort berufen: Im Grunde stinke’s zum Himmel, jedenfalls bei den meisten, aber –

»Entschuldigung«, bemerkte Gregor das Mißverständnis: Er habe nicht nach dem Geheimnis von Frauen gefragt, »sondern nach dem von Mädchen«.

»Guter Witz«, grinste der Milliardär in sein Glas, als Gregor längst schon wieder im Zug saß.

Weiberroman

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