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Kevin Salem „Soma City” (1995)

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Soma ist die Droge aus Huxleys „Brave new World“, dank der jeder seinen gesellschaftlichen Platz als bestmöglichen, glücklichsten empfindet – ob Müllmann oder Manager. Soma verhindert die Voraussetzung für Konflikte und Revolutionen, und erst von außen erschienen die Süchtigen als beklagenswerte Sklaven. Gottfried Benns Glücksdefinition „Dumm sein und Arbeit haben“ geistert durch diesen Roman, aber sie geistert nicht durch Salems Soma-Stadt New York. Die Versuche, sich zu betäuben, sich per Droge mit einem ärmlichen Schicksal auszusöhnen, scheitern allesamt, und Salems großstädtischer Gitarrenrock handelt von diesem Scheitern. Er ist düster und kräftig, man stellt sich Neil Young mit Sonnenbrille vor. Oder Lou Reed als Replikanten in „Blade Runner“. Musik für Zeiten und Städte, in denen man abends nach acht nicht mehr U-Bahn fahren sollte.

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