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Michael Jackson „History” (1995)

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Jacksons Stimme ist dünn. Als er ein Kind war, war sie noch voll. Wenn er heute tremoliert, möchte man ihn mit Krücken stützen. Aus der Not wurde Tugend, er erhöhte den Atemanteil des Gesangs, baute perkussives Keuchen ein. Die erste Hälfte von „HIStory“ blickt zurück auf die größten Hits, und so eng beisammen wird deutlich, welch hohen Anteil Jacksons Stakkatohecheln am Erfolg hat, wie eigen sein Ächzstil ist. Er entspricht Jacksons abgehacktem Tanzstil und passt genau zu Quincy Jones’ genialen Arrangements der 80er. Die zweite CD verarbeitet das Katastrophenjahr 94. Die musikalischen Muster sind ähnlich bis zum Selbstplagiat, ohne dass die Hitmaschine brummt, und leider ist der Balladenanteil hoch. Ohne die Atemgeräusche aber ist die Stimme wieder nackt und dünn; Balladen werden zu Schmachtern. Dennoch gehört dieses Double ins Archiv – als brillant klingende Kompilation einer einmaligen und, im Doppelsinn, einsamen Karriere.

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