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Pearl Jam „Vitalogy” (1995)

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Als hätte sich Phil Glass in eine Seattler Spelunke verirrt und versuchte besoffen, den delirierenden Ziehharmonikaspieler zu einem Kinderlied zu überreden: So klingt der Song „Bugs“. Der Rest klingt anders. Aggressiv und zornig und zerrissen vor Trauer. Es ist eine Platte, über der Kurt Cobain schwebt wie der Grunge-Christus am Kreuz. „Vitalogy“ verhält sich zu den bisherigen Pearl-Jam-CDs wie „In Utero“ zu „Nevermind“: sperrig, störrisch, widerspenstig. Ohne Zweifel hat der Selbstmord Cobains Eddie Vedder & Co. auf diesen steinigen Pfad gezwungen. Cobain musste seine Weigerung, sich und seine Kunst (aus)zu verkaufen, mit dem Leben bezahlen. Pearl Jam versuchen, die Widersprüche hörbar zu machen – und mit dem Leben davonzukommen. „He who forgets will be destined to remember“, heißt es in „Nothingman“; ein Motto, eine Warnung, die die Band sich selbst mit auf den Weg gibt, so steinig er auch ist.

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