Читать книгу 3000 Plattenkritiken - Matthias Wagner - Страница 332
Philip Glass, David Bowie, Brian Eno „Heroes Symphony” (1997)
ОглавлениеMit „Low“ nahm sich der Popfan Glass schon einmal ein Bowie-Werk zur Brust, mit „Heroes“ hat er nun das Schlüsselwerk der 70er bearbeitet. Der Anteil Bowies und Enos ist gering, das ursprüngliche Werk selber verschwindet fast komplett unterm Klangdiktat des Glass’schen Stilwillens und wird zu einer melodischen Ahnung, über der die eitle sinfonische Fantasie des Komponisten thront wie eine Kathedrale. Bowies direkter Reflex auf den Punk und die Prophezeiung von New Wave und Ambient – alles drauf auf seinem „Heroes“-Album – spielen keine Rolle mehr in Glass’ Transformation. Die Euphorie und Trauer eines historischen Moments, die Bowie damals genial einfing, sind dort geblieben, wo „Heroes“ herkam: im Jahr 1977.