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U2 „Pop” (1997)

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Sie wollen sich immer wieder neu erfinden und backen den dichtesten Sound der Welt. Doch die letzten Evergreens, die U2 gelangen, sind auf „Achtung Baby“ von 1990. Seither suchen sie nicht mehr nach dem perfekten Popsong (oder finden ihn nicht mehr), sondern nach dem Klang, in dem die Welt ertrinkt, wie es im Song „Mofo“ heißt. Doch darin ertrinkt nur Bonos Stimme. „Pop“ klingt wie eine überdrehte Mischung aus T. Rex und Acidtrance, wie „Zooropa“ mit noch mehr Spuren, noch vielschichtigerem Gezischel von Synthies, Sequenzern und Samples, mit Gitarren wie von einem anderen Stern, mit manierierten Stereoeffekten. Und irgendwo in diesem Zeitrafferpop, der wahrscheinlich das Modernste ist, was zur Zeit möglich ist, kämpft ein kleiner katholischer Junge aus Dublin, der sich Bono Vox nennt und von Jesus und Freiheit und Gier singt, um Gehör. Doch es ist nur ein Flüstern im Sturm.

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