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The Prodigy „The Fat of the Land” (1997)

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Keith Flint sieht aus wie ein junger Marlon Brando, der zum Halloween-Ball will, sich aber in Ken Keseys Kucgucksnest verirrt hat. Sein Outfit taugt zum Startum, aber was hat es mit dieser Musik zu tun? Mit diesen gestörten Breakbeats und Samples, dem postindustriellen Höllenlärm? Wie kann einer haargenau wie ein Rockstar aussehen, aber Musik machen für psychotische Freudianer mit Danceflooralpträumen? Musik voll krächzender Elektronikwildheiten, Stroboskopzuckungen und Raps aus brennenden Mülltonnen? Dass diese Verzerrung und Verschmutzung, diese radikale ästhetische Verweigerung massenwirksam ist, ist die größte Sensation seit Erfindung des Pop. Die Idee vom reinen Ton, hier wird sie diffamiert – in monatelanger Studioarbeit, denn so was herzustellen, bedeutet Mühsal. Prodigys Londoner Endzeitpop wirkt wie die Kakofonie hunderter Abrissbirnen im Zeitraffer. Wenn Musik und ihr Erfolg wirklich etwas sagen über eine Kultur, was bedeutet dieses Album dann für unser Leben – the lunatics have taken over the asylum??? Vielleicht. Und Keith Flint ist der neue Direktor.

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