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Jewel „Spirit” (1998)

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Es ist eins jener erfreulichen Rätsel, ohne die der Kulturmarkt weniger interessant wäre. Warum verkauft eine junge blonde Sängerin mitten in der Hochphase von Techno und HipHop zehn Millionen Alben mit kargem Folk? Jewel gibt sich als (unpolitische) Joan Baez der 90er, und nach ihrem Megaerfolg durfte ein Megaproduzent, Patrick Leonard, an den Zweitling ran. Er tut das behutsam, denn zu zerbrechlich sind die Songgerüste, zu gefährdet das Jewel’sche Vibrato am Ende mancher Zeile. „Spirit“ ist somit, trotz instrumentaler Aufrüstung, ein luftiges Album geworden, ein langsames, leicht zugängliches – getreu dem Motto der Songwriterin: „What’s simple is true.“ Und vielleicht gibt dieses Motto einen Hinweis auf die Lösung eines erfreulichen Rätsels.

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