Читать книгу Der letzte Titan - Maximilian Wagner - Страница 13
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ОглавлениеLena Weiß hatte vor Kurzem ihr Studium beendet und war seit dem in einer Schule in Engelskirchen – einer kleinen Stadt nahe Köln - als Religionslehrerin angestellt.
Ihr Arbeitstag war vorüber. Am Abend saß sie an ihrem Schreibtisch und korrigierte einige Leistungskontrollen der 8b. Eine Vier war darunter. Sie war fest entschlossen, diese am Ende des nächsten Schuljahres mindestens zu einer Drei werden zu lassen.
Sie liebte die Arbeit mit den Kindern. Während andere Lehrer nur ihren Stoff runterleierten, sprach sie auch mal in den Pausen mit den Schülern und bot ihnen freiwillige Nachhilfe an.
Sie schob den Stapel Arbeiten beiseite und ging in ihr Badezimmer. Es war Zeit sich für heute Abend hübsch zu machen. Eine Verabredung stand an, die Dritte mit Simon. Seit ihr Exfreund mit ihr Schluss machte, waren solche Ereignisse rar geworden. Lange Trauerphase, Stress im Studium und ihre Mutter war ein halbes Jahr lang krank gewesen. Doch jetzt hatte sie wieder Zeit. In der Schule lief es besser (einfacher) und Freizeit gab es genügend. Sie war jung – gerade einmal 24 Jahre alt – und lenkte mit ihrem Aussehen einige Männerblicke auf sich – nicht nur durch ihre feuerroten Locken. Natürlich schauten viele nur auf ihren üppigen Vorbau oder ihre netten Rundungen des Hinterteils. Doch Simon war anders, darauf hoffte sie zumindest. Kennengelernt hatte sie ihn zwei Wochen zuvor bei einem dreitägigen Schulausflug. Ziel war eine Jugendherberge im Sauerland. Begleitet hatte sie die 7a. Die Herberge bot Platz für mehrere Klassen. So auch die von Simon, der an einer anderen Schule als sie unterrichtete, in Wiehl, einem Nachbarort von Engelskirchen. Den ersten Kontakt hatten sie in der Kantine der Herberge. Als sie sich von ihrem Platz, einer langen Sitzbank, erhob und ihm beinahe das Tablett mit der Schulter aus der Hand schleuderte. Sie entschuldigte sich sofort und zusätzlich nach dem Essen. Daraus entstand das erste wirkliche Gespräch zwischen den Beiden. Am Ende ihres Ausflugs verabredeten sie sich gar zum ersten Mal für das kommende Wochenende. Da alles prima lief, gab es ein zweites Date und nun würde sie ihn erneut sehen.
Sie hatte geduscht, sich rasiert und zog nun ihre schwarze Spitzenunterwäsche an. Alles perfekt. Bisher war sie mit Simon noch nicht im Bett gelandet, aber heute vielleicht. Sie wünschte es sich und war bereit dafür. Er war gut aussehend, bei Weitem nicht dumm, brachte sie des Öfteren zum Lachen und war auch zuvorkommend. Dass sie beide denselben Beruf ausübten, war ein weiterer Pluspunkt. Er arbeitete gern mit Kindern und sie wollte bald selbst welche haben.
In wenigen Minuten würde er sie abholen. Das Kribbeln im Bauch nahm zu. Sie war aufgeregt. Die Kleiderwahl wurde erschwert. Nachdem sie den ganzen Schrank durchwühlt hatte, entschied sie sich, passend zu ihren blauen Augen, für ihr gleichfarbiges Sommerkleid. Kurz genug um etwas Bein zu zeigen aber nicht zu kurz, sodass sie als leichtes Mädchen gelten würde. Dazu wählte sie ihre Sandaletten mit leichtem Absatz – sie hatte es nie für toll empfunden, in High Heels zu gehen. Ein letzter Blick in den Spiegel und sie war für den Aufbruch bereit.