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GATE

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Das Gruppentraining für Autismus im Erwachsenenalter von Gawronski et al. (2012) richtet sich an (junge) Erwachsene mit einem IQ > 70 und angemessenen sprachlichen Ausdrucksfähigkeiten. Eine GATE-Gruppe besteht aus sechs Teilnehmern und zwei Therapeuten und trifft sich für 15 Sitzungen wöchentlich für 90 Minuten.

Die erste Sitzung dient der Einführung, dem Vorstellen der Teilnehmer sowie dem Sammeln bzw. Äußern von Erwartungen und Befürchtungen. Die zweite Sitzung befasst sich mit Psychoedukation zu Autismus-Spektrum-Störungen, die dritte mit Depression bei Menschen mit Autismus, da diese häufig komorbid auftritt. Dann folgt in der nächsten Sitzung eine Einführung in Entspannungstechniken und das Konzept der Achtsamkeit. In der fünften Sitzung wird ein Stressmodell vorgestellt und Stressauslöser der Teilnehmer diskutiert. In den folgenden vier Sitzungen geht es um den individuellen Umgang mit Stress und die Umsetzung der Strategien gegen Stress. Danach folgen zwei Sitzungen zur Analyse sozialer Situationen, bei der vor allem auf nonverbale Signale und das Erkennen von Gefühlen eingegangen wird. Die letzten vier Sitzungen behandeln die Themen Small Talk, Freundschaft, Konflikte sowie Ressourcen und einen Abschluss.

Die Gruppensitzungen folgen immer demselben Ablauf: Nach der Begrüßung und Besprechung von aktuellen Informationen sowie des Stundenablaufs wird ab der 5. Sitzung eine Achtsamkeitsübung durchgeführt. Als nächstes werden die Hausaufgaben, die meist eine Art Übung und Selbstreflexion im Alltag umfassen, besprochen. Nun folgt das eigentliche Sitzungsthema, das allenfalls durch eine kurze Pause von fünf Minuten unterbrochen wird. Die Sitzung wird durch das Erklären der neuen »Hausaufgaben« und einen Ausblick auf die Folgesitzung abgeschlossen. Jede Stunde wird durch die Therapeuten mittels Power Point-Präsentation, die online herunterladbar ist, durchgeführt und umfasst neben der Theorievermittlung auch Verhaltensübungen in der Gruppe. Die Informations- und Arbeitsblätter sind im Manual abgedruckt und können ebenfalls online von der Verlags-Homepage heruntergeladen werden.

GATE basiert auf einem kognitiv-behaviouralen Therapiekonzept. Die Grundlage der Trainingsentwicklung war eine bedarfsanalytische Untersuchung der Wünsche und Erwartungen Erwachsener mit einer Autismus-Spektrum-Störung an eine Therapie. Entsprechend wurden die Schwerpunkte im Training unter anderem auf die Stressreduktion, Verbesserung der sozialen Kompetenzen sowie das Benennen und Erkennen von Emotionen wie auch den Umgang mit komorbiden Störungen (v. a. Depression) gelegt. GATE dient der angemessenen Bewältigung von Stress sowie der Erweiterung des Verhaltensrepertoires im Kontakt mit anderen. Dazu müssen sowohl Fertigkeiten erlernt werden, um verlässlich die psychische Verfassung anderer einzuschätzen, als auch Kompetenzen im Kontakt mit anderen (z. B. Small-Talk).

Im Manual finden sich Angaben zu einer Pilotevaluation von zwei Gruppentherapien (N = 10). Das Durchschnittsalter der sieben Männer und drei Frauen betrug 31 Jahre und sie waren durchschnittlich intelligent (M = 107, SD = 12). Das Erleben allgemeiner Wirkfaktoren wurde mittels des Stundenbogens für die allgemeine und differenzielle Einzelpsychotherapie (STEP Krampen 2002), der nach jeder Sitzung abgegeben und dann gemittelt wurde, erfasst und als gut eingeschätzt. Als besonders hilfreich wurden die Sitzungen zum Umgang mit sozialem Stress, zum Kommunizieren in sozialen Situationen und zu sozialen Konflikten wahrgenommen. Mit dem Beck-Depressionsinventar (BDI 2, Hautzinger et al. 2006) wurde das Ausmaß komorbider depressiver Symptome erfasst. Sowohl vor als auch nach der Gruppentherapie zeigen die Werte eine milde bis mäßige Ausprägung, die bei Gruppenende deskriptiv tiefer lag, aber nicht statistisch signifikant war. Im Weiteren wurde mithilfe eines selbst entwickelten Fragebogens eine Prozessdiagnostik zur Befindlichkeit, dem Maß, wie hilfreich der Sitzungsinhalt erlebt wurde, der Gestimmtheit auf die nächste Sitzung und der Therapeuteneinschätzung durchgeführt. So zeigten die Teilnehmer, dass sie die Gruppenbehandlung als positiv wahrnahmen.

KOMPASS - Zürcher Kompetenztraining für Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen

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