Читать книгу Yes We Could - Meike Mittmeyer-Riehl - Страница 15

26.8.2008

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Chicago – my kind of town

Genau im morgendlichen Berufsverkehr machte ich mich mit der Blue Line auf in Richtung Downtown. Ich ließ mich einfach von dem Menschenstrom mitreißen, der raus auf die Straßen drängte - und erst hier "outete" ich mich wahrscheinlich als Tourist, indem ich stehen blieb und nach oben starrte. Es dauerte einen Moment, meinen Orientierungssinn auf die Häuserschluchten einzustellen - das ist eben doch etwas anderes, als sich in der Kleinstadt zurechtzufinden. Zudem ist das Straßennetz hier in Chicago gefühlsmäßig nicht so logisch und strikt eingeteilt wie zum Beispiel in New York - aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass die El-Hochbahn und der Chicago River und eine Menge Parks das Stadtbild erheblich auflockern...

Einmal in der North Michigan Avenue (die direkt in die Magnificent Mile übergeht) angekommen, kann man sich eigentlich nicht mehr verlaufen. In dieser zentralen Ader der Stadt werde ich ab nächsten Montag auch arbeiten. Und das Goethe-Institut ist sogar nur ein paar Schritte vom Wrigley Building entfernt, in dem meine Mitbewohnerin arbeitet.

Fast direkt gegenüber vom Institut befindet sich eines der künstlerischen Meisterwerke Chicagos - die sogenannte "Bean". Ich denke auf dem Foto wird klar, warum sie so heißt. Egal, von welcher Richtung aus man sie betrachtet, immer spiegelt sich darin ein Teil der Skyline.


Verzerrte Welt in der „Chicago Bean“.

Weiter ging's in den Millennium Park, auf dessen imposanter Outdoor-Bühne immer kostenlose Veranstaltungen wie Jazz-Konzerte oder Theateraufführungen laufen.

Auf dem Weg vom Millennium Park hoch zum Navy Pier direkt am Michigan See entlang machte Chicago seinem Ruf als "windy city" wirklich alle Ehre. Bei so manch einer Böe hätte ich mich gegen den Wind lehnen können und wäre nicht umgefallen. Der Michigan See sieht so unendlich weit aus und könnte mit seinem glitzernden, hellblauen und sehr welligen Wasser fast als eines der Weltmeere durchgehen. Der Navy Pier ist eine Art Vergnügungspark am Hafen mit Riesenrad, Kinderkarussell und gebrannten Mandeln. Außerdem kann man von hier aus wunderbar die Skyline sehen - mit dem Yachthafen im Vordergrund.

Highlight des Tages war natürlich die Besichtigung des Sears Tower. Etwas enttäuschend fand ich nur, dass die Aussichtsplattform nicht draußen ist, wie es beim Empire State Building der Fall ist. Aber die wunderbare Aussicht konnte keine Glasscheibe trüben.

Alles in allem kann ich wirklich nur sagen, wie Frank Sinatra es einst schon gesungen hat: Chicago, my kind of town. Ich habe mir zwar die Füße wund gelaufen, aber ohne das würde ein "Stadturlaub" ja nun auch wirklich keinen Spaß machen.


Blick vom Sears Tower in den Norden Chicagos Richtung John-Hancock-Center.

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