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ОглавлениеVorwort
Am 24.2.2020 flog ich von Miami nach Deutschland, um ein paar Tage später meinen autobiografischen Roman »Katharsis« im Kölner Treff bei der wunderbaren Bettina Böttinger vorzustellen. An dieser Stelle mein Dank an Bettina und all die anderen mutigen Journalisten, die dabei halfen, das Thema sexuellen Missbrauch in die Öffentlichkeit zu bringen. Zwei Woche Promo-Reise standen mir bevor, die Reisetasche war klein, die Erwartung groß, als ich von Miami nach Deutschland flog. Die Reaktion auf Katharsis war überraschend, überwältigend. Dann der Lockdown und ich saß fest. In Deutschland. Meine Freunde in der Nähe von Stade im hohen Norden gaben mir ein Zuhause in dieser Zeit. Ich schaffte es noch, ein Fahrrad zu kaufen, und hatte dann viel Zeit, die Gegend um Stade mit dem Rad zu erkunden.
Der Wettergott drückte beide Augen zu, es war frisch und sonnig, so wie ich es mag! Ich radelte stundenlang, entdeckte den Kreidesee, eine alte Villa und eine Geschichte entstand in meinem Kopf. Mysteriöse Morde in der Gegend um den See und alle Spuren führen zu einem alten Gehöft nahe der Oste, dem Wohnsitz von Clara Jocke, einer verurteilten Mörderin.
Arbeitstitel war unter anderem »Die Liste« und »Der Kreidemörder«. Aber Asta ist der Angelpunkt, sie ist der Kern der Geschichte, die Ursache für die Morde, aber ich will an dieser Stelle nichts verraten, lesen Sie selbst. Und es geht auch um Familie, unsere Strukturen, um Veränderung, Herausforderungen, denen sich meine Figuren stellen müssen.
Es ist auch eine Hommage an ältere Frauen, die die Gesellschaft oft vergisst. Ich mag meine Figuren sehr, halfen sie mir doch ein Jahr lang, die Einsamkeit des Lockdowns, den wir alle kennen, gut zu überstehen. Clara, Heiko, Gisela und Tom, gerade diese Figuren machen einen wichtigen Wandel durch. Und natürlich Schoko, dessen lebendes Vorbild mich auf meinen langen Spaziergängen an der Oste begleitete. Asta ist ein Produkt meiner Fantasie und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind entweder zufällig oder, in zwei Fällen, beabsichtigt.
»Asta« ist nicht nur ein Krimi, es geht, wie in »Katharsis«, um Familie und um Veränderung! Ich liebe Stade, ich mag die Landschaft, die Menschen, Norddeutschland, das Klima, die Rauheit. Ich habe in Hamburg studiert, komme aus dem Ruhrgebiet und lebe in Amerika, aber mein Herz, meine Liebe gehört dem deutschen Norden, immer schon … und das wird auch so bleiben! Ich hoffe, die Stader sehen »Asta« als das, was es ist: Ein Kompliment, eine Hommage an eine Stadt, die mir viel bedeutet. An mein emotionales Zuhause.
Zum Schluss noch eines! Der Mörder ist nicht immer der Gärtner! Viel Spaß bei der Lektüre!
Michael Reh
Fire Island, im August 2021